Moers In den Kindertagesstätten macht gesundes Essen Spaß

Moers · "Das Essen ist da", jubelt Gian-Luca. Und die Vorfreude auf das Mittagessen sieht man nicht nur ihm an. Kaum hat Köchin Ljudmila Sterzer den Wagen mit Fisch-Ragout und Reis in die Gruppe gefahren, stürmen alle Kinder zum Tisch.

Und auf diesen kommt kein Fast-Food oder etwas aus der Dose. "Ich versuche nach Möglichkeit, auf Fertigprodukte zu verzichten, mache auch die Soßen selbst", erzählt die "Küchenfee" der städtischen Kindertageseinrichtung Wilhelm-Müller-Straße in der Mattheck. "Klar, aus der Tüte geht´s leichter, aber das ist nicht Sinn der Sache." Und auch in anderen städtischen Kitas gehört das gesunde Essen zum Standard. Das geht schon mit dem Frühstück los. "Das Frühstücksbuffet ist ein Qualitätsmerkmal unserer Kitas", erklärt Renate Freund, bei der Stadtverwaltung zuständig für die Kindertageseinrichtungen. "Die Butterbrottütchen oder -dosen von früher sind längst Geschichte."

In den städtischen Kindertageseinrichtungen mit einer größeren Anzahl an ganztags betreuten Kindern wird schon seit mehr als 30 Jahren frisch gekocht. Die Ernährung ist ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit und Bildung. Durch den immer größer werdenden Bedarf an Über-Mittag-Betreuung und umfangreichere Hygienevorschriften sind heute die fachlichen Anforderungen an die Hauswirtschaftskräfte und die Ausstattung der Küchen deutlich höher geworden. Es sind zudem die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen: Einjährige Kinder, Allergiker oder muslimische Kinder benötigen unterschiedliche Speisepläne.

Die Kinder lernen viele unterschiedliche Nahrungsmittel kennen, und motorische Fähigkeiten werden geschult. "Sie schälen Äpfel und Mandarinen oder schmieren das Butterbrot selbst", berichtet Edeltraud van het Veld, Leiterin der Kita Eichenstraße. In kleinen Spiel- und Lernküchen helfen sie außerdem, Teile des Frühstücks zuzubereiten. Nach jedem Essen spülen sie das Geschirr. Nicht öfter als zweimal pro Woche gibt es mittags Fleisch, einmal stehen Fisch und Suppen auf dem Speisenplan. Jeden zweiten Tag kommt ein Dessert auf den Tisch. "Wir legen großen Wert auf gesunde Ernährung, lassen aber auch mal Ausnahmen zu."

So gibt es freitags immer Eis. Beim Nachmittagssnack wird es meistens kreativ. Mal wird es beispielsweise ein Melonenschiffchen, mal ein Mozzarella-Pinguin. "Essen muss bei uns auch Spaß machen", sagt Sterzer. Dass das so ist, beweisen die Teller. Die sind nämlich nach dem Essen in der Regel leer.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort