Moers In Meerbeck droht Mietern wieder Winter ohne Heizung

Moers · Gleicher Ort, gleiches Problem, zu einer anderen Zeit: Bereits im März (und im November 2016) konnten sich die Bewohner eines Wohnblocks in Meerbeck ihrer Heiz-, Wasser- und Stromversorgung nicht mehr sicher sein. Grund waren damals Zahlungsrückstände des Hauseigentümers bei der Enni und der Fernwärme Niederrhein (FN). Laut der Mieterin Laura Bader müssen die Bewohner eventuell bald wieder zittern.

Die Heizung funktioniere schon seit März nicht mehr, und auch die Enni drohe damit, den Allgemeinstrom und das Wasser abzustellen, berichtet die junge Frau. Fatal, da die Mieter sich vor allem mit elektrischen Heizkörpern aushelfen.

"Nach heutigem Stand ist keine Sperrung zu erwarten", beruhigte gestern die Enni-Sprecherin Katja Nießen. Eine solche würde aber auch über einen Aushang im Treppenhaus verkündet werden. Bei der FN sieht das wiederum anders aus. "Es sind Zahlungsrückstände vorhanden. Wenn die nicht bezahlt werden, wird es schwierig", so der FN-Sprecher Wolfgang Kammann. Nach einer gewissen Zeit erfolge eine Androhung, ist dann weiterhin keine Zahlung zu verbuchen, wird gesperrt. "In diesem Falle ist schon eine Androhung für eine Sperrung am 19. Oktober erfolgt."

Bereits im März wurde deutlich, dass der Hauseigentümer nicht zahlungsfähig zu sein scheint, was zur gleichen Annahme im aktuellen Fall veranlasst. "Wir haben aber leider nicht viele Möglichkeiten der Handhabe", erklärt Thorsten Schröder, Pressesprecher der Stadt Moers. Andere gesetzliche Voraussetzungen, um gegen solche Personen vorzugehen, seien wünschenswert. Bereits vor zwei Wochen sei der Hauseigentümer in einem Schreiben dazu aufgefordert worden, die Bewohnbarkeit sicherzustellen. "Uns bleibt nur, den betroffenen Personen zu helfen und sie woanders unterzubringen." Dazu sollen sowohl Möglichkeiten im städtischen als auch privaten Bereich ausgelotet werden. "Das Verfahren gegen den Hauseigentümer läuft natürlich weiter." Da sich das aber in die Länge ziehen könne, müsse im Ernstfall vorher etwas unternommen werden. "Wenn die Situation weiter eskaliert, muss für die Familien schnellstmöglich eine andere Unterkunft gefunden werden."

(jms)
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