Moers Informatiker müssen sehr vielseitig sein

Moers · Der 20-jährige René Hoffmann macht eine Ausbildung bei HKS Informatik in Moers. Wichtig in dem Job ist Kreativität.

 HKS-Geschäftsführer und Ausbilder Daniel Bauten (li.) schaut, was René Hoffmann gerade macht.

HKS-Geschäftsführer und Ausbilder Daniel Bauten (li.) schaut, was René Hoffmann gerade macht.

Foto: Dieker

Ob Hardware oder Software — Berufe, die mit Computern zu tun haben, gibt es viele. Dass sich alle Computerfachleute im Keller vergraben und dort einsam vor sich hin programmieren, sei jedoch ein Irrtum, stellt René Hoffmann erst mal richtig. Der 20-Jährige muss es wissen, denn er macht eine Ausbildung bei HKS Informatik zum "Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung". Und das bereits im zweiten Lehrjahr. "Man muss nicht programmieren können, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen", sagt Hoffmann.

Jedoch reiche es auch nicht, lediglich zu wissen, wie ein Computer an und aus geht. "Ein gewisses Interesse, warum und wie das passiert, muss schon vorhanden sein", das Programmieren lerne man dann während der Ausbildung ganz schnell, ergänzt er. Auf jeden Fall sei Kreativität ganz wichtig, denn "man muss sich quasi aus dem Nichts EDV-Lösungen für die Kunden ausdenken. Wer dabei nicht kreativ ist, sondern immer nur in eine Richtung denkt, der kommt nicht weit.

" Genau so wichtig sei aber auch der Austausch mit Kollegen. "Wenn man selbst mal bei einer Sache nicht weiter kommt, dann schubsen die einen schon in die richtige Richtung", sagt der Azubi und lacht. Teamfähigkeit sei also gefragt. Hauptaufgabe in dem Beruf ist das Entwerfen und Realisieren von kundenspezifischen Softwarelösungen. Sorgfalt sei dabei besonders wichtig, sagt der angehende Computer-Spezialist: "Wenn man etwas programmiert, was in fünf von sechs Fällen nicht läuft und dann beim Kunden nicht funktioniert, dann geht das einfach nicht.

" Schon früh lernen die Auszubildenden bei HKS Informatik deshalb, Verantwortung zu übernehmen. Hoffmann beispielsweise durfte schon nach nur acht Ausbildungswochen Dinge entwickeln, die zwei Wochen später zum Kunden ausgeliefert wurden. "Grundsätzlich müssen unsere Auszubildenden auch über eine gewisse Reife verfügen, da sie auch Kundenkontakt haben und sich ordentlich benehmen können müssen", erklärt Geschäftsführer und Ausbilder Daniel Bauten.

Deshalb stelle man bevorzugt Abiturienten ein und nicht 16-Jährige. Manchmal findet Hoffmann seinen Wunschberuf auch ein wenig kurios: "Es kommt ab und zu vor, dass man nach drei Stunden Überlegen noch immer nicht weiß, warum ein Programm nicht läuft. Dann kommt ein Kollege, der das einfach nur neu startet, und plötzlich funktioniert es. Aber niemand weiß, warum." Im Nachhinein, so fügt er schmunzelnd hinzu, kläre es sich dann aber doch immer auf.

Bei HKS Informatik werden jedes Jahr vier Auszubildende eingestellt. "Wir bilden nur für den eigenen Bedarf aus. Und wer danach bleiben möchte, darf gerne bleiben", sagt Bauten, denn er weiß: "Gute Leute zu bekommen, ist schwierig."

(RP/rl)
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