Karneval 2018 Moerser Jecken feiern ausgelassen beim Nelkensamstagszug

Moers · Mit 35 Wagen, 24 Fußgruppen und sieben Musikzügen ist der Zug in diesem Jahr so lang wie nie zuvor gewesen. Das Prinzenpaar feierte mit der Menge unter dem Motto "Moerser Jecke muss man nicht wecke".

Karneval 2020 in Moers: Die Bilder vom Nelkensamstagszug
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Eindrücke vom Nelkensamstagszug in Moers 2020

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Foto: Julia Hagenacker

Es ist kalt, fünf Grad zeigt das Thermometer, und ein leichter Nieselregen hat eingesetzt. Clara Dudeck (19), in blau-weißem Garderock und einer dünnen Strumpfhose, stört das nicht. Sie steht mit drei Jungen in Spielmannszuguniform neben dem blauweißen, schiffsartigen Prinzenwagen und lächelt breit: "Ich werde gleich zum ersten Mal das Prinzenpaar beim Nelkensamstagszug begleiten", sagt die junge Moerserin, die seit kurzem beim Asberger Gardemusikzug spielt.

Der begleitet das Prinzenpaar Nobbi I. und Tina I. von der Karnevalsgesellschaft Humorica. Prinz Nobbi I. habe sich die Filmmusik von Rocky gewünscht, verriet Trompeterin Susanne Berger.

Die 66 Einheiten legten in diesem Jahr den sieben Kilometer langen Weg von Homberg-Hochheide bis zum Moerser Rathaus zurück - um 13.45 ging es los, mit einer Viertelstunde Verspätung. Der Zug wurde über die Homberger, Klever, Wilhelm-Schroeder-Straße und Unterwallstraße bis zur Hülsdonker/Repelener Straße geführt. "Noch nie zuvor hatten wir so viele Wagen", sagte Hans Kitzhofer, Präsident des Kulturausschusses Grafschafter Karneval und schätzte: "Der Zug muss circa einen Kilometer lang gewesen sein."

Ungefähr 110.000 Menschen standen am Rande des Zuges, sangen mit zu Karnevalshits wie "Leev Marie" und fingen Popcorn, Schokolade und Blumen. Der Rapunzelturm der Blauen Jungs aus Kapellen fiel besonders auf unter den bunt geschmückten Wagen: Darauf hüpften die als Zwerge verkleideten Männer mit bunten Zipfelmützen fröhlich herum.

Wie die Polizei am Abend mitteilte, wurden entlang der Strecke 19 Personen in Gewahrsam genommen. Eine Polizistin wurde leicht verletzt. In einem Fall ermittelt die Polizei gegen einen Besucher, der einen Böller in die Menge geworfen haben soll. Die Beamten schrieben überdies einige Anzeige wegen eines Verstoßes gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Am Rande der Strecke kam es zu 19 Körperverletzungsdelikten.

Kitzhofer zieht nach dem Zug Bilanz: "Die Stimmung war toll, trotz des Wetters. Es gab wenige Verletzungen." Kitzhofer lief an diesem Samstag zum letzten Mal als Präsident des Karnevalsausschusses mit. Er will den Platz für einen jüngeren Jecken freimachen. Über einen Nachfolger spreche er aber erst, wenn die Amtszeit des Prinzenpaares beendet sei.

(rpo)
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