Moers Judith Fenger leitet den Kulturausschuss

Moers · Am Mittwoch kommt der Kulturausschuss nach der Sommerpause erstmals wieder zusammen. Die neue Vorsitzende ist die CDU-Politikerin Judith Fenger, die im Mai erstmals in den Moerser Stadtrat gewählt wurde.

 Den kleinen Skulpturenpark am Otto-Hue-Weg möchte Judith Fenger als Moerser Kleinod wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken.

Den kleinen Skulpturenpark am Otto-Hue-Weg möchte Judith Fenger als Moerser Kleinod wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken.

Foto: Klaus Dieker

Für Judith Fenger ist es eine Premiere: Am Mittwoch leitet die 51-jährige CDU-Politikerin zum ersten Mal einen Kulturausschuss: Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die neue Schulgeldordnung der Musikschule zur Beratung und der Quartalsbericht des städtischen Eigenbetriebs Bildung. Judith Fenger geht gut vorbereitet in die Sitzung: Am Montag nahm sie an einer Schulung der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU teil, in der es um Aufgaben und Rechte von Ausschussvorsitzenden ging. "Außerdem gab es ein Gespräch mit der Schriftführerin des Kulturausschusses. Ich bin gut informiert", sagt die CDU-Politiker, die im Mai neu in den Rat der Stadt Moers gewählt wurde.

Fenger engagiert sich schon lange politisch

Ein politischer Neuling ist Judith Fenger allerdings nicht. In den vergangenen Jahren war sie unter anderem als sachkundige Bürgerin der Moerser CDU im Jugendhilfeausschuss aktiv. Politisch engagiert sich schon seit ihrer Jugend: "Mein Bruder Joachim Fenger hat mich in den 1980er-Jahren zur Jungen Union mitgenommen", sagt sie lächelnd. Ein bisschen aufgeregt ist sie ob des neuen Amtes dennoch. "Aber man wächst mit seinen Aufgaben", sagt sie. Die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen liegen der Christdemokratin am Herzen. "Die Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe in unserer Gesellschaft", sagt die Politikerin, die selbst drei Söhne hat. Deshalb findet sie beispielsweise, dass das Moerser Schlosstheater mit seinem "jungen StM" einen richtigen Weg eingeschlagen hat. "Mir gefällt, dass das Theater mit Schulen kooperiert.

Die Kultur muss den Jugendlichen näher gebracht werden." Judith Fenger, die in Heidelberg Germanistik und Romanistik studiert hat, ist leidenschaftliche Sängerin, gehört seit sieben Jahren dem Chor "Witches of Pitches" an, war vorher auch im Collegium Vocale. Trotz des schmaler gewordenen Zeitbudgets - Fenger ist auch Sprecherin der CDU im Jugendhilfeausschuss und Mitglied im Ausschuss für Bürgeranträge - freut sie sich auf den Day of Song am Samstag, 27. September.

Kulturarbeit kostet Geld

Dann singen die "Witches of Pitches" am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz. Künftig wird sie sich im Kunstverein Peschkenhaus engagieren, sie ist vor kurzem Mitglied geworden. "Bürgerschaftliches Engagement ist mir wichtig", sagt sie. Als ihre Söhne kleiner waren, war sie in Kindergarten und Schule ehrenamtlich aktiv, später war sie Ostapje-Besuchsmutter. Für sie ist das Leitbild, das sich die Stadt Moers gegeben hat, mehr als aussagekräftig.

"Die Kultur ist die Seele unserer Stadt. Und das soll auch so bleiben", sagt sie - mit einer Einschränkung. "Die Schwerpunkte, die wir in der Kultur setzen, werden uns durch den Haushalt vorgeben. Moers ist Stärkungspakt-Kommune." Judith Fenger sieht ihre Aufgabe in der Mediation. "Es ist wichtig, dass wir den Konsens finden, auch zwischen dem Wünschenswerten und Machbaren." Als Vorsitzende des Kulturausschusses setzt sie auf die Bildung von Netzwerken für die Kultur und will auch eigene Themen auf die Tagesordnung bringen. Eines hat sie bereits gefunden. "Im Freizeitpark gibt es seit den 70er Jahren einen Skulpturenpark, mit dem heute niemand etwas anzufangen weiß. Wir müssen solche Kleinode besser erschließen und neue entdecken."

(RP)
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