Moers Just talented: Einfach talentierte Tänzerinnen

Moers · Die Gruppe "J.t. - Just talented" beweist nicht nur hierzulande ihr Können. Im letzten Jahr gab es für die jungen Tänzerinnen sogar einen Weltmeistertitel in Tschechien.

"J.t. - Just talented". Dass der Name bei dieser 2010 gegründeten Tanzgruppe Programm ist, wird einem nach nur wenigen Schritten bewusst. Und auch, dass "J.t." mehr als nur eine Tanzgruppe ist, wird man schnell erfahren. Hip-Hop-Sounds und powervolle Bewegungen füllen den Trainingsraum im Lady-Fitness-Center, an dessen Ende eine große Spiegelwand steht. Eine bunte Gruppe von Mädchen probt lachend die neuen Schritte, die auch in diesem Jahr für Aufsehen sorgen sollen. In der Ecke beobachtet Marcella de Souza, Trainerin und Choreographin von "J.t. - Just talented", die Nachwuchstänzerinnen, die schon auf den ersten Blick nicht mehr wie "Nachwuchs" wirken. Denn die Schritte sind professionell, die Gesichter zeigen keine Spur von Unsicherheit. Vielleicht gab es genau deswegen im November den Weltmeistertitel bei den WADF 2017 World Dance Campionships in der Altersklasse "Mixed Ages" in Tschechien.

Wagt man nun einen zweiten Blick, erkennt man die unterschiedlichen Gesichter, die diese Gruppe so besonders machen. Die 22 Mitglieder füllen eine weite Alterspanne, die Jüngste ist 13 Jahre alt, die Älteste 23. Ob das wohl ein Problem ist? "Nein, die Gruppe harmoniert gut. Wir haben uns gut aufeinander eingestimmt", sagt Marcella ganz entschieden. Wie im Chor stimmen ihr die Mädchen zu. Denn es komme nicht auf das Alter an. Sie alle haben die gleiche Leidenschaft und das sei letztendlich das, was sie zusammenbringe.

Leidenschaft generell ist ein zentraler Aspekt von "J.t.". Marcella selbst fing im Alter von fünf Jahren zu tanzen an - mit Flamenco. Mit zwölf Jahren kam dann Hip-Hop dazu. Auch die anderen Mädchen sind - was Tanz angeht - keine unbeschriebenen Blätter. Viele tanzten schon vor "J.t." in anderen Tanzschulen und auch in anderen Tanzstilen. Vielleicht ist auch das der Grund für die breite Stilvielfalt, die die Gruppe abdeckt. Neben Hip-Hop fließen auch beispielsweise Streetdance, Commercial und Dancehall mit in ihre Choreographien ein. "Wir sagen nicht ,Wir sind eine Hip-Hop-Crew', sondern Tänzer. Wir machen alles und sind für alles offen", so Marcella.

Diese Bereitschaft sollten auch neue Mitglieder mitbringen, die stets willkommen sind. Ein Mindestalter oder bevorzugtes Geschlecht gibt es nicht. Nut Talent, Ehrgeiz und Rhythmusgefühl solle man mitbringen. Vorbeikommen können Interessierte samstags und sonntags von 12 bis 14 Uhr. "Wir sind offen für egal wen, solange wir das gleiche Ziel haben", erklärt Marcella. Das Ziel: Die Gruppe solle eine Einheit bleiben, die Menschen mit ihrem Tanz berühren, weiter wachsen und, auch wenn das nicht das Wichtigste sei, Preise gewinnen. Denn ohne Meisterschaften fehle der Ehrgeiz beim Training. Die Mädchen wissen, wovon sie reden. Schließlich sind sie bereits mehrfache westdeutsche Meister.

Doch was ist den Mädchen wichtiger, als Preise zu gewinnen? Sie alle haben sich bei "J.t." zusammengefunden, weil sie Tanzen lieben. Sie alle sind sich einig, dass Tanz zu ihrem Alltag gehört und sie glücklich macht. Einige Mädchen seien vorher zurückhaltend gewesen, doch durch Tanz und auch durch "J.t." aufgeblüht. Jede hat ihren Platz in der Gruppe gefunden, die jeden mit offenen Armen empfängt. Sie alle sind Freunde geworden. "Wir sind wie eine Familie und treffen uns auch privat", bestätigt Marcella. Mit diesem familiären Zusammenhalt steht weiteren Erfolgen nichts mehr im Wege. Für die Zukunft sind nicht nur die Verteidigung des Weltmeistertitels im Hip-Hop, sondern auch Siege in Meisterschaften anderer Stilrichtungen geplant. Auch an Sendungen wie "Das Supertalent" oder "Got to Dance" besteht Interesse. Fest steht, dass die Mädels hoch hinaus wollen. Denn für sie ist Tanzen mehr als nur ein Hobby.

(RP)
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