Rheurdt Katholischer Kindergarten wird umgebaut

Rheurdt · Der Rheurdter Kindergarten am Meistersweg wird entkernt und erhält einen Anbau. Pfarrer Derrix rechnet mit Baukosten von 420.000 Euro.

Umbauarbeiten am Kindergarten St. Nikolaus, Rheurdt. Der Architekt Berthold Grüntgens (rechts) bespricht mit Pfarrer Norbert Derrix und Maria Kahle (Bereichsleitung der Kindergärten) die Pläne.

Umbauarbeiten am Kindergarten St. Nikolaus, Rheurdt. Der Architekt Berthold Grüntgens (rechts) bespricht mit Pfarrer Norbert Derrix und Maria Kahle (Bereichsleitung der Kindergärten) die Pläne.

Foto: Koopmann

Der St.-Nikolaus-Kindergarten am Meistersweg ist kaum wiederzuerkennen, da er sich seit Anfang März in einen Rohbau verwandelt hat. "Alles wird entkernt und grundsaniert", sagt Berthold Grüntgens. Der Architekt aus Sevelen hat den Umbau geplant und koordiniert das Projekt. Im November soll der Kindergarten zum zweiten Mal seine Türen öffnen. Dann sollen die Rheurdter Kindergartenkinder wieder einziehen können, die seit Januar in der ehemaligen Rheurdter Grundschule untergebracht sind. Es ist ein Provisorium: Die Schule ist nicht kindergartentauglich.

"Der Kindergarten wird auf die U-3-Betreuung umgebaut", berichtet Ursula Kahle. Die Verbundleiterin der katholischen Kindergärten begleitet die Planung auf pädagogischen Seite. Um Kinder aufnehmen zu können, die unter drei Jahren alt sind, hat der Kindergarten besondere Räume vorzuhalten. Ein Beispiel sind Ruheräume, in die sich die jungen Kinder zurückziehen können, um zu schlafen oder sich auszuruhen. Ein anderes sind Sanitäranlagen, die für die Größe der Kinder angemessen sind, von denen in anderen U-3-Einrichtungen die meisten zwischen eineinhalb und drei Jahren alt sind. Die anderen Räume ähneln denen den bisherigen, sind aber moderner. Dort spielen und lernen die U-3-Kinder zusammen mit den Über-Dreijährigen.

Da im Kindergarten Räume für die U-3-Betreuung umgewandelt werden, gehen diese als Gruppenräume verloren. Obwohl das Gebäude am Meistersweg einen Anbau erhält, kann der Kindergarten nicht mehr so viele Kinder aufnehmen, wenn er im November wieder seine Türen öffnet. "Bisher haben wir vier Gruppen", sagt Norbert Derrix. "Zukünftig sind es drei. Das ist leider so, schade."

Der Pfarrer hat sieben Jahre lang auf den Umbau gewartet. "Wir haben als einer der ersten einen Bauantrag für einen U-3-Kindergarten gestellt", erzählt er. "Wir wären oben auf der Liste gewesen. Aber irgendwo zwischen Kreis Kleve und Landschaftsverband Rheinland ist der Antrag verloren gegangen. Niemand kann sagen, wo. So hatten wir den Antrag neu zu stellen und waren ganz hinten auf der Liste. Dabei wollten wir schon vor fünf Jahren anfangen, als die Heizung langsam ihren Geist aufgab."

So erhielt die Pfarrgemeinde erst jetzt das Geld vom Land NRW, um als einer der letzten Kindergärten am Niederrhein zu einer U-3-Einrichtung umgebaut zu werden. Es sind 240.000 Euro. Insgesamt rechnen Architekt und Pfarrer mit Kosten von 420.000 Euro, um neben den neuen Räumen unter anderem die Heizung, die Elektroanlage, die Sanitäranlage, die Böden und die Fenster zu ersetzen. Somit hat die Pfarrgemeinde 180.000 Euro zu tragen. "Wir hoffen, niedriger zu liegen", sagt Norbert Derrix. "Aber das Gebäude ist sechs Jahrzehnte alt. Da lassen sich Kosten nur schwer planen."

(RP)
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