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Moers Keine Fluchtwege: Drachenfest in Gefahr

Moers · Die Familienveranstaltung kann nicht mehr auf der Moerser Halde Rheinpreußen stattfinden. Grund sind fehlende Rettungswege. Auch Pattberg kommt für Großveranstaltungen nicht mehr in Frage.

Die Nachricht hat Michael Birr, Chef von Moers Marketing, am Donnerstag knallhart erwischt: Das Drachenfest, das in den vergangenen Jahren auf den Halden Pattberg und Rheinpreußen stattgefunden hat, muss möglicherweise ausfallen. Grund sind die fehlenden Fluchtwege auf der Halde Rheinpreußen. "Das ist wirklich traurig", sagt Michael Birr. "Aber die Sicherheit geht schließlich vor. Nach den Ereignissen der Loveparade in Duisburg gibt es da nichts mehr zu diskutieren." Ausfallen muss nicht nur das Drachenfest auf der Halde Rheinpreußen, sondern jede andere Großveranstaltung dort oben. Seit Wochen lotet Birr Alternativen abseits der Halde aus.

Aufgefallen waren die Misstände um die Rettungswege auf der Halde bei einer Großveranstaltung, wie Rolf Heber von der Wirtschaftsförderung Moers berichtet. "Damals musste ein Krankenwagen auf die Halde rauf. Dabei ist aufgefallen, dass bei einem Großeinsatz ein einziger Weg auf die Halde unzureichend ist." Der Weg werde schließlich auch von Besuchern genutzt, die die Halde verlassen. Diese kommen den Rettungsfahrzeugen entgegen und behindern den Rettungseinsatz oder gefährden sich selbst.

In Folge habe eine Begehung der Halde mit Feuerwehr und Polizei stattgefunden, bei der man zumindest eine mögliche Lösung ins Auge hat fassen können. "Es muss mindestens ein weiterer Fußweg angelegt werden", sagt Heber. "Am besten mit Beleuchtung." Dann könne wieder eine Veranstaltung stattfinden.

Birrs Versuche, einen anderen Standort in Moers für das Drachenfest zu finden, sind bislang gescheitert. Die Halde Pattberg, wo das Fest bis 2007 regelmäßig stattfand, fällt als Alternative ebenfalls wegen Sicherheits-Problemen aus. "Auf Pattberg finden schon lange keine Großveranstaltungen mehr statt", sagt Heber. "Allerdings sind die Probleme hier schneller zu lösen als auf Rheinpreußen."

Anders sieht es dafür auf der Moerser "Nachbar-Halde" Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn aus. Mit dem Dong-Open-Air und dem Heaven & Hill-Festival werden in diesem Jahr definitiv noch zwei mehrtägige Musikveranstaltungen stattfinden. Mit bis zu 2500 Besuchern rechnen die Veranstalter. Probleme mit den Fluchtwegen gibt es hier keine: Zum einen führt die Himmelsleiter auf die 100 Meter hohe Halde, außerdem dient ein Trampelpfad als Fluchtweg für Personen. Zudem gibt es eine befestigte Straße, die abseits der Fußgänger auf den Gipfel führt. "Durch diese drei Wege haben wir hier keine Probleme", sagt Frank Grusen, Pressesprecher der Stadt Neukirchen-Vluyn. "Bei Großveranstaltungen gestalten wir zusätzlich ein Rettungskonzept."

Der Umzug des Drachenfests auf die Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn kommt laut Birr für MoersMarketing nicht in Frage. "Unser Drachenfest sollte schon auf Moerser Gebiet stattfinden."

(RP)
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