Moers Kinder experimentieren mit Wasser

Moers · In der Ferienwoche des Sozialraumprojekts "NaNo" geht es für zwölf Kinder rund um das nasse Element.

 Jonas (8), Julian (7) und Adrian (10) lassen ihre selbstgebauten Flöße zu Wasser. Sozialpädagoge Marcel Wald beobachtet die Jungfernfahrt.

Jonas (8), Julian (7) und Adrian (10) lassen ihre selbstgebauten Flöße zu Wasser. Sozialpädagoge Marcel Wald beobachtet die Jungfernfahrt.

Foto: Dieker

Mit einer Angel stochert Jonas in einer blauen Plastikbadewanne: Quietscheenten schwimmen auf der Wasseroberfläche. Vielmehr interessieren den Schüler aber die kleinen Beutelchen, die auf dem Grund des Bassins liegen: Gar nicht so leicht, eines von ihnen an Land zu ziehen. Die anderen Kinder im Stadtteilbüro "NaNo" fiebern eifrig mit. Schließlich hat Jonas es geschafft: Gleich zwei Beutel mit einem Zettel darin baumeln an dem Haken des Achtjährigen. "Hast du ein Schwimmabzeichen", liest Jonas die Frage auf dem nassen Zettel vor. "Klar, ich habe sogar Gold." Davon ist nicht nur Sozialpädagogin Joana Frimmel beeindruckt.

Es ist der Auftakt des Ferienprogramms des Sozialraumprojekts des Moerser Jugendamtes Nachbarschaft Nord, kurz "NaNo". Eine Woche lang beschäftigten sich Gruppenleiter Martin Klöppels sowie die Sozialpädagogen Joana Frimmel und Marcel Wald mit zwölf Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren mit dem nassen Element.

Sie basteln und experimentieren, lernen etwa, wie sie Wasser mit einer Kerze und einem Glas selbst herstellen können - Wasserdampf ist die Lösung, verrät Joana Frimmel. Sie testen aber auch, wie viele Münzen in ein Glas mit Flüssigkeit geworfen werden können, ehe es überläuft. In einem Gruppenquiz können die kleinen Forscher das Gelernte sogleich unter Beweis stellen. Gerade aber rücken sie ihre Stühle zurecht - denn auf dem Laptop gibt es eine Löwenzahnfolge über eine Dampflokomotive.

Seit 2015 gibt es die Familienanlaufstelle "NaNo" in den Eicker Wiesen in Rheinkamp, Meerfeld und Eick, auch das Ferienangebot der "NaNo" geht in das dritte Jahr: "Wir denken uns jedes Jahr etwas anderes aus", erklärt Gruppenleiter Martin Klöppels. "Mal ging es um Ritter, mal um Piraten. Auf die Wasser-Idee sind wir gekommen, weil die Kinder gerne auf dem Spielplatz mit den Wasserpumpen spielen. Wir haben uns überlegt, was man noch mit Wasser machen kann, wozu braucht man es und woraus besteht Wasser eigentlich?" All diesen Fragen gehen nun die Kinder der "NaNo Kids" nach. Sie gehören zu einer festen Lerngruppe mit neun Kindern. Nach der Schule kommen sie in das Stadtteilbüro, machen dort ihre Hausaufgaben, essen gemeinsam zu Mittag und werden individuell gefördert, erklärt Sozialpädagogin Joana Frimmel. Bei dem Ferienprogramm dürfen aber auch Kinder aus der Wohnsiedlung "Eicker Wiesen" mitmachen. Gemeinsam lernen sie nicht nur einiges über das Wasser, sondern spielen auch mit dem Element: Gestern haben die Kinder ihre eigenen Flöße gebaut und ihre Fahrtüchtigkeit sogleich auf dem Ententeich im Jungbornpark getestet.

Heute geht es für die Gruppe zum Toben auf einen Wasserspielplatz nach Mühlheim, morgen lernen sie mit der Wasserschule Goormann einiges über die Lebewesen im Bach kennen.

"In erster Linie geht es darum, dass die Kinder Spaß an der Sache haben und spielerisch dazu lernen", sagt Klöppels. Am Freitag gibt es so gemeinsam mit den Eltern ein Abschlussfest - Wasserspiele dürfen für die neuen Experten des nassen Elements dabei natürlich nicht fehlen.

(ubg)
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