Moers Kirmes soll Basis fürs Parkfest legen

Moers · Michael Birr (44), Chef von Moers Marketing, verrät, wie er die Moerser Kirmes weiterentwickeln will. Zusätzliche Einnahmen sollen dazu verwendet werden, im Schlosspark wieder ein Parkfest auf die Beine zu stellen.

 So viele Besucher wünscht sich Michael Birr auch künftig für die Moerser Kirmes.

So viele Besucher wünscht sich Michael Birr auch künftig für die Moerser Kirmes.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Seit gestern hat Moers einen neuen Kirmes-Chef. Der Rat beschloss, Michael Birr (44), dem Geschäftsführer von Moers Marketing, Planung und Organisation der Moerser Kirmes anzuvertrauen. Schon im September, so Birr, werde die Moerser Kirmes erste Zeichen einer neuen Handschrift erkennen lassen. Das Volksfest soll größer, schöner und noch familienfreundlicher werden. So denkt Birr darüber nach, wieder ein Festzelt anzubieten oder einen Radlertag zu veranstalten.

Dass Birrs Moers Marketing, seit kurzem wieder eine hundertprozentige Tochter der Stadt, den Zuschlag für das größte Volksfest in der Region bekommen sollte, war bei allen Parteien eigentlich unumstritten. Schließlich hat Birr bei Trödelmärkten und Weihnachtsmarkt bewiesen, wie man Traditionsveranstaltungen aufwerten kann. Allerdings hatte die CDU vergaberechtliche Bedenken und angeregt, die Übertragung erst im kommenden Jahr vorzunehmen und die Ausrichtung der Kirmes in diesem Jahr noch der bewährten Mannschaft in der Stadtverwaltung zu überlassen.

Halbwegs hatte Birr für die Bedenken der Christdemokraten sogar Verständnis: "In der Verwaltung wurde ja in den vergangenen Jahren ein guter Job gemacht, und die Kirmes genießt bei Schaustellern wie bei Besuchern einen ausgezeichneten Ruf." Aber ein klein wenig wurmt ihn schon, dass man ihm tatsächlich zutraute, dass er ein Übernahmeangebot für ein solches Großereignis wie die Moerser Kirmes machen würde, ohne sich vorbereitet zu haben. In den vergangenen zwei Jahren hat Birr in seiner Freizeit die meisten größeren Volksfeste in Deutschland besucht und sich mit den Verantwortlichen unterhalten. Vor sich auf dem Schreibtisch liegt ein Mustervertrag, wie ihn Schausteller auf der Cranger Kirmes in Herne abschließen. Birrs sechsköpfiges Team hat auch die Pläne, wo welche Fahrgeschäfte stehen könnten, bereits weitgehend konzipiert. Schließlich ist im ersten Jahr vermutlich die zusätzliche logistische Herausforderung zu meistern, dass der Friedrich-Ebert-Platz nicht über die Otto-Hue-Straße ans restliche Kirmesgeschehen angebunden werden kann, weil dann schon die Umbauarbeiten an der neuen GrafenGalerie begonnen haben sollen.

Die Kirmes soll aber nur ein erster Baustein für Birr sein. Er möchte mit höheren Einnahmen aus dem Volksfest den finanziellen Grundstein für eine Neubelebung des Moerser Parkfestes legen. Langfristig soll —auch mit zusätzlichem Personal — Moers Marketing so zu einer Event-Agentur ausgebaut werden. Dazu passt dann auch, dass Birr vom Rat die Entwicklung des Tourismus in Moers anvertraut wurde.

(RP)
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