Moers Kleine Narren tanzen das "Rote Pferd"

Moers · In der ersten Kindersitzung der Session waren die jungen Narren fest in das Programm eingebunden. Bei zahlreichen Mitmachaktionen drehten sie sich, feuerten einen Zauberclown an und jubelten lautstark.

 Kleine Prinzessinnen, Clowns, Hexen und Cowboys feierten eine tolle Party bei der Kindersitzung der "Humorica".

Kleine Prinzessinnen, Clowns, Hexen und Cowboys feierten eine tolle Party bei der Kindersitzung der "Humorica".

Foto: Klaus Dieker

Die Prinzessinnen sind in dieser Session in der Mehrheit. Fast die Hälfte der 35 Kinder, die am Sonntagnachmittag zur Kindersitzung der Karnevalsgesellschaft Humorica gekommen waren, hatte sich als Prinzessin verkleidet, mal mit Diadem und mal mit spitzem Hut. Die anderen verwandelten sich in Piraten und Clowns, in Cowboys und Feuerwehrleute. Nur einer tauchte in die Rolle des Darth Vaders ein.

Saskia Flörke kennt die Moden, die sich jede Session etwas verändern. "Ich bin mindestens 15 Jahre dabei", sagt die 21-Jährige. "So genau weiß ich das gar nicht mehr." In den frühen Nullerjahren besuchte sie die Humorica- Kindersitzung zusammen mit ihrer Mutter Simone Flörke. Damals gab es neben den Prinzessinnen, in die sich immer viele Kinder verwandelten, noch Tiger und Bienen. Sie sind im Laufe der Jahre fast verschwunden, in denen Saskia Flörke als Gardetänzerin die Kindersitzungen mitfeierte. Seit drei Jahren moderiert sie den Karneval für die jungen Jecken.

Wie die Kostüme haben sich in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten die Sitzungen verändert. Der Anteil ist größer geworden, in dem die Kinder aktiv eingebunden sind. Tanzten sie früher nur bei Polonaisen durch den Saal, drehen sie sie sich heute bei zahlreichen Mitmachliedern mit. Ein Beispiel dafür ist der Song das "Rote Pferd" von Volker Racha, das im Original "Mylord" heißt und von Edith Piaf gesungen wird. Darin kehren sich die Kinder um, um mit einer Hand eine rote Fliege abzuwehren, die sich dann summend auf den Kopf setzt.

Ein anderes ist etwa das Fliegerlied, bei dem die Kinder mit ihren Händen zu ihrem Freund fliegen. Später werden sie so stark wie ein Tiger, wenn sie ihre Oberarme anwinkeln, und so groß wie eine Giraffe, wenn sie ihre Hände in die Luft strecken. "Das macht den Kindern Spaß", sagt Simone Flörke. "Sie gehen richtig mit." Die Mütter und Väter, von denen die meisten Kinder begleitet werden, finden das toll. "Dann sind die Kinder nachher müde und schlafen gut", meinte ein Vater mit einem Lächeln.

Zu den Mitmachaktionen kommen bei den Kindersitzungen der KG Humorica, die seit viereinhalb Jahrzehnten im Haus Engelen über die Bühne gehen, immer Auftritte von Clowns und Zauberern. Am Sonntagnachmittag brachte Bibo die Kinder zum Lachen und zum Grübeln, der gleichzeitig Clown und Zauberer ist. Der Gocher, der im wirklichen Leben Lars Ritter heißt, wollte beispielsweise ein Seil hart werden lassen, was mehrere Male nicht funktionierte. Als die Kinder ihn anfeuerten, gelang es ihm plötzlich doch, das Seil senkrecht in der Luft stehen zu lassen.

Auch ein fester Punkt in den Kindersitzungen sind die Garden, die auftreten und dafür werben, bei ihnen mit zu tanzen. "Bei einer Kindersitzung lernen die Kinder den Karneval kennen", sagt Humorica-Präsident Lothar Eichner. "Einige werden später in den Garden aktiv." Diesmal drehten sich die Kleine und die Große Garde. Dazu trat Tanzmariechen Lara Embers auf. Für die Auftritte erhielten sie lautstarken Jubel von den 35 jungen Narren, die fast alle im Kindergarten und Grundschulalter waren.

Auch das Kinderprinzessenpaar des Kulturausschusses schaute bei der Humorica-Kindersitzung vorbei. Das ist Demian I. und Leonie I. so selbstverständlich wie der Besuch der anderen Kindersitzungen in der Grafschaft.

(got)
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