Moers Konzert in Repelen: Oldies mit Handpuppe

Moers · Oldies singen Oldies - so hieß das Motto des Konzertes im Rahmen des Kulturprogramms der Dorfkirchen Repelen am Sonntagabend. Die Meerbuscher Gruppe "Jagobar" war zu Gast. Drei Herren des Vokalensembles stellten sich zunächst vor und erklärten, dass ihr Name Programm sei: Das Beste aus Jazz, Gospel und Barbershop haben sie sich auf die Fahnen geschrieben, selbst arrangiert von Wolf-Dieter Bollig, der neben der Tenorstimme auch die Trompete, die Posaune und das Vibraphon beherrscht.

 Das Vokalensemble Jagobar in der Dorfkirche Repelen - 40 Zuhörer kamen am Sonntagabend.

Das Vokalensemble Jagobar in der Dorfkirche Repelen - 40 Zuhörer kamen am Sonntagabend.

Foto: Klaus Dieker

Vor rund 40 Zuhörern starteten sie swingig mit "Dr. Jazz". Die Band hatten sie als Playback mitgebracht. Leadsänger Joachim von Massow steuerte ein Solo auf der Blues-Harp, auch bekannt als Mundharmonika, bei. Nach "Beautiful Moscow Nights" in einer flotten Version auf Englisch und Russisch folgte "Mercy, Mercy, Mercy" mit einem Vibrafon-Solo. Beim nachfolgenden Gospel-Teil kam die Dreistimmigkeit mit dem Bass Hans-Dieter Ostermann noch besser zur Geltung. Stimme pur folgte dann beim dritten Element, dem Barbershop, das klassischerweise a-cappella mit eng gesetzten Harmonien vorgetragen wird. Hier zeigten die drei älteren Herren, dass ihre Stimmen noch lange nicht altersschwach sind.

Als besonderer Gag wurde schließlich der "vierte Mann", eine Handpuppe namens Jaco, vorgestellt, optisch ein Drilling von Bollig und von Massow. Mit Macho-Sprüchen und amerikanischen Akzent brachte die Puppe Comedy in die Band, die allerdings auch ohne den "Gast" musikalisch überzeugte. Von Massow spielte und sprach den alten Showhasen aus Amerika und ließ ihn mit etwas kratziger, heiserer und etwas undeutlicher Stimme "Hello Dolly" singen. Bei "Hit the Road Jack" bekam Jako eine Sonnenbrille a la Ray Charles verpasst. Die Gruppe, die seit 15 Jahren zusammen Musik macht, war bereits zum zweiten Mal in der Dorfkirche zu Gast. Das bunt gemischte Kulturprogramm mit Konzerten, die meist sonntags um 17 Uhr bei freiwilligem Eintritt stattfinden, wird seit Anfang des Jahres von Farah Otten organisiert. Die 20-jährige Rheinbergerin hat eine Ausbildung zur C-Kirchenmusikerin gemacht und die Aufgabe von Konrad Göke übernommen. "Viele Künstler fragen schon von sich aus an, von daher ist die Akquise nicht allzu mühevoll", erzählt die junge Frau. "Ich möchte versuchen, dem Programm dennoch meine eigenen, neuen Impulse zu geben."

(RP)
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