Moers Kornstraße: Vorwürfe gegen Niag-Busfahrer

Moers · Silke Plichta saß im Niag-Bus, als dieser in die Tempo-30-Zone Kornstraße einbog. "Ich rief dem Fahrer im freundlichen Ton zu, dass er zu schnell sei. Da hielt er an und verwies mich des Busses", berichtete die Anwohnerin gestern Nachmittag beim Erfahrungsaustausch Kornstraße im Scherpenberger VHS-Gebäude.

Mit am Tisch: weitere Anwohner, Polizei, Lutz Hormes und Günter Wusthoff von der Stadtverwaltung sowie Niag-Vertreter.

Die mussten sich nicht nur vorwerfen lassen, dass viele Niag-Busse zu schnell durch Scherpenberg fahren, sondern an den (bewusst so eingerichteten) Engstellen der Kornstraße auch mal verbotenerweise über den Radweg fahren. Jörn Heintel von der Niag verwies auf die Beschwerdestelle, die unter Tel. 0 28 41 20 52 09 zu erreichen ist.

"Man sollte aber konkret sagen, wann wo was vorgefallen ist und nicht pauschale Vorwürfe äußern", rät Heintel.

An der Kornstraße kam es vor einigen Wochen zu einem tödlichen Unfall. Seitdem wird wieder darüber diskutiert, die bauliche Verkehrsberuhigung noch zu erweitern. Das versetzte Parken, das Autofahrer zum Langsamfahren zwingt, wirke nur nach 20 Uhr, so Ratsmitglied Claus Peter Küster.

Carmen Weist, ebenfalls Ratsmitglied, empfahl, Blumenkübel an den Fahrbahnrand zu setzen — und zur Abschreckung einmal wochenlang am Stück die Geschwindigkeit zu messen.

Die Polizei hat in diesem Jahr bereits 52 Mal in der Kornstraße Tempomessungen durchgeführt und dabei über 700 Tempoverstöße festgestellt. Die Stadt hat bei ihren eigenen Kontrollen immerhin 154 Verstöße registriert. Für die Anwohner zeigt das, dass Kontrollen nicht reichen, sondern weitere Baumaßnahmen her müssen.

(RP)
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