Moers/Neukirchen-Vluyn Krefelder SPD unterstützt Elke Buttkereit

Moers/Neukirchen-Vluyn · Die Genossen aus der Seidenstadt verzichten auf einen eigenen Kandidaten für den Bundestagswahlkreis Krefeld II/Wesel II. Vorstandsmitglieder haben sich stattdessen bereits für die Bewerberin aus Neukirchen-Vluyn ausgesprochen.

 "Ich bin schon ein Typ", sagt Buttkereit über sich. Auf dem Foto von 2015 schlüpft sie für unsere Zeitung in die Rolle der Märchenfigur Frau Holle.

"Ich bin schon ein Typ", sagt Buttkereit über sich. Auf dem Foto von 2015 schlüpft sie für unsere Zeitung in die Rolle der Märchenfigur Frau Holle.

Foto: Dieker

Elke Buttkereit kann einen Erfolg auf ihrem Weg zur Bundestagskandidatur verbuchen: Im Vorstand der SPD Krefeld wird sie für die geeignete Person gehalten, in die Fußstapfen von Sigmund Ehrmann zu treten. Einen offiziellen Vorstandsbeschluss, ihre Bewerbung zu unterstützen, gibt es zwar nicht. Aber die Sympathien der Krefelder Sozialdemokraten für Buttkereit sind so stark, dass sie in eine gestern veröffentlichte Mitteilung des Unterbezirks-Vorstands Eingang fanden. "Mehrere Vorstandsmitglieder sprachen sich bereits jetzt für die Kandidatin Elke Buttkereit aus Neukirchen-Vluyn aus", hieß es darin. Auf die Aufstellung eines eigenen Kandidaten für den gemeinsamen Bundestagswahlkreis mit Moers und Neukirchen-Vluyn haben die Krefelder Genossen verzichtet.

Neben Buttkereit bewerben sich SPD-intern die Moerser Silvia Rosendahl, Atilla Cikoglu, Andreas Albrecht und Sabine Groß um die Wahlkreis-Kandidatur. Der SPD-Kreisvorsitzende René Schneider hatte die Namen bereits Mitte Juli veröffentlicht. Die Ankündigung der SPD Krefeld, nachträglich vielleicht noch einen eigenen Kandidaten aufzustellen, hatte vor zwei Wochen für Verwunderung gesorgt. Sowohl Schneider als auch der Krefelder SPD-Vorsitzende Ralph-Harry Klaer sprachen gestern von einem Missverständnis bezüglich der vereinbarten Bewerbungsfristen.

Klaer sagte, dass es zwei Interessenten aus Krefeld gegeben habe. Namen wollte er nicht nennen, er selbst habe aber nicht dazu gezählt. Nach einer intensiven Diskussion und Abwägung der Chancen der Interessenten habe man sich entschlossen, keinen eigenen Bewerber zu nominieren. "Es muss nicht unbedingt jemand kandidieren, der in Krefeld wohnt", sagte Klaer. Er sehe unter den bereits bekannten Bewerbern zwei geeignete Personen. Wer dies neben Buttkereit sei, wollte er nicht sagen. Sie sei in der Pressemitteilung genannt worden, weil man die Diskussion "so gut wie möglich wiedergeben" wollte.

Buttkereit selbst zeigte sich gestern "erfreut über die Empfehlung" aus Krefeld. "Damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin froh, dass es so gekommen ist." Sie ist erst 2009 in die SPD eingetreten und inzwischen zur Ortsvereins- und Fraktionsvorsitzenden aufgestiegen. Die Bundestagskandidatur sieht sie als Chance: "Ich werde 50 - entweder man traut sich da noch was oder nicht." Sie traut sich. Am 30. September wird der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Siegmund Ehrmann nominiert. Allein mit den Delegiertenstimmen aus Krefeld und Neukirchen-Vluyn kann Buttkereit nicht Bundestagskandidatin werden. "Ich muss ein paar Stimmen aus Moers abknapsen."

Die Moerser SPD sieht die Nachrichten aus Krefeld sportlich. "Das ist innerparteiliche Demokratie. Jeder kann seine Meinung äußern", sagte gestern der Moerser SPD-Vorsitzende Harald Hüskes. Ähnlich äußerte sich Silvia Rosendahl, die ebenfalls als aussichtsreiche Bewerberin gilt. Sie hoffe vor allem, dass die SPD erstmals eine Frau im Bundestagswahlkreis aufstelle.

(RP)
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