Moers Liedermacherin mit Faible für die Mundart

Moers · Maria-Magdalena Rumpff kombiniert die Sprache am liebsten mit der Musik. Besonders gerne besingt sie ihre Heimatstadt Trier.

 Maria-Magdalena Rumpff hat viele kreative Begabungen: Sie spielt Klavier und Gitarre. Und sie ist Mitglied in einer Schauspieltruppe.

Maria-Magdalena Rumpff hat viele kreative Begabungen: Sie spielt Klavier und Gitarre. Und sie ist Mitglied in einer Schauspieltruppe.

Foto: Klaus Dieker

Sie spielt Klavier und Gitarre, malt, handarbeitet, töpfert und ist Mitglied einer Schauspielgruppe. Maria-Magdalena Rumpff hat viele kreative Begabungen, am liebsten aber kombiniert sie Sprache mit Musik. Die 89-jährige Meerbeckerin schreibt Lieder. "Ich bin keine Schriftstellerin im normalen Sinne, sondern eher eine Liedermacherin", sagt sie gerne von sich selber, obwohl sie diesen Ausdruck eigentlich nicht so besonders mag. "Da denkt man meistens sofort an Reinhard Mey, meine Lieder sind aber anders. Sie sind mehr lyrisch und besingen fast ausschließlich meine Heimatstadt Trier und die schöne Landschaft an der Mosel, in der dort herrschenden Mundart."

Letzteres ist in der Tat das Besondere an Maria-Magdalenas Liedern, denn ursprünglich wurde in ihrer Familie immer nur eine Art leicht mundartlich eingefärbtes Hochdeutsch gesprochen, das sie aber ebenfalls bald vergaß, nachdem sie 1951 geheiratet hatte und nach Moers gezogen war. Die richtige Trierer Mundart begegnete ihr erst gut 20 Jahre später, als sie als Mitglied des Meerbecker Frauenchors "Sangeslust" einen Ausflug in das Moselörtchen Kobern machte.

Rumpff gefällt besonders die Moseler Mundart

"Als die dort hörten, dass ich aus Trier stamme, sollte ich ein Lied von dort vorsingen. Aber ich kannte gar keines", erinnert sich Magdalena Rumpff. "Irgendwie schon ein bisschen peinlich", fand sie und kramte deswegen - wieder daheim - ein längst vergessenes, kleines in Trierer Mundart geschriebenes Lyrikbändchen aus ihrem Bücherregal. Was sie da las, war wie eine Fremdsprache für sie, doch nach mehreren weiteren Besuchen an der Mosel machte es dann plötzlich "klick". "Von da an habe ich erst erkannt, wie die schön die Mundart dort ist."

Mit dieser Erkenntnis nahm sie das kleine Lyrikbändchen erneut zur Hand und fand darin ein Gedicht von Cläre Prem, einer Trierer Mundartdichterin, aus dem sie wenig später ihr erstes Lied machte. Der gefiel das Ergebnis so gut, dass sie und Magdalena Rumpff daraufhin 1982 ein gemeinsames Trierer Mundart-Liederbuch herausgaben. "Das damals erste seiner Art", wie Magdalena Rumpff nicht ohne Stolz erzählt. Dem Liederbuch folgten mehrere kleinere Veröffentlichungen, darunter in einer Anthologie mit Mundartübersetzungen von Wilhelm Buschs "Max und Moritz" und "Hans Huckebein". Parallel dazu schrieb sie zu dieser Zeit aber auch schon zahlreiche Lieder in Hochdeutsch, die sie anfangs allerdings nicht veröffentlichte, sondern nur in ihrem Freundeskreis mit der Gitarre vortrug.

2004 wurden einige ihrer Lieder dann erstmals bei einer großen Feier in der Promotionsaula des Trierer Priesterseminars von der bekannten Sopranistin Vera Ilieva und acht ihrer Gesangsschülerinnen einem größeren Auditorium vorgestellt und anschließend unter dem Titel "Trier im Tal der Glocken" als CD herausgegeben. Inzwischen schreibt und komponiert Maria-Magdalena Rumpff nur noch selten. Einiger ihrer bisherigen Lieder finden aber noch immer ihr Publikum. Erst vor zwei Jahren wurden zwei davon in einer von dem Komponisten Heinz Heckmann für Klavier und Männerchor aufgearbeiteten Version bei einem Frühjahrskonzert in Trier erneut aufgeführt.

(RP)
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