Fotos Moerser Promis und ihre Lieblingsmärchen
Beim Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Vater zweier inzwischen erwachsener Söhne, ist ein Bezug vom ausgewählten Märchen zu seiner beruflichen Tätigkeit nicht ganz von der Hand zu weisen. „Irgendwie fühle ich mich ja auch wie „Hans im Glück“, sagt der Moerser. Dass die Parabel von Hans, der seine Reise mit einem Klumpen Gold beginnt, und dann dafür Pferd, Kuh, Schwein, Gans und Steine eintauscht, bis er schließlich als Habenichts endet, will er aber nicht als Gleichnis auf eine fiskalische Umverteilungspolitik verstanden wissen. Für mich heißt das, dass man nicht dann am glücklichsten ist, wenn man am meisten besitzt.“
Zu den Lieblingsmärchen von Elke Buttkereit, der SPD-Vorsitzenden in Neukirchen-Vluyn, zählt "Frau Holle". Es ist die Geschichte zweier Mädchen, eines davon gut und fleißig, das andere boshaft und faul. Beide geraten in die unterirdische Welt der Frau Holle, die es auf der Erde schneien lässt, wenn sie ihre Betten ausschütteln. Die Mädchen müssen sich bei ihr als Mägde verdingen. Die Fleißige wird mit Gold belohnt, die Faule mit Pech übergossen. "Das Märchen von Frau Holle haben wir einmal im Kindergarten aufgeführt", berichtet Buttkereit. "Ich habe als Kind gern die Europa-Märchenschallplatten gehört."
"Unter Grimms Märchen habe ich die gruseligen als Kind besonders gemocht", sagt Pfarrer Torsten Maes. Sein Favorit ist "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren". Darin muss der Held im Auftrag eines Königs ein Himmelfahrts-Kommando - in diesem Falle ein Höllenfahrts-Kommando - wagen. Er soll die drei goldenen Haare des Teufels mitbringen. Zum Glück hilft Teufels Großmutter ihm, so dass er heil aus der Hölle herauskommt. "Die Moral ist: Man soll Verwandten nicht immer trauen", sagt Maes spöttisch. Märchen hat er von klein auf geliebt, nicht nur jene der Gebrüder Grimm, "auch die Märchen von Bechstein oder Hauff. Und ich habe die Märchenschallplatten der Schauspielerin Lina Carstens gehört, die manche vielleicht noch kennen."
Als Lieblingsmärchen hat Joachim Bürger, der "Vater" des Märchenfestivals und Besitzer des Festivalgeländes "Das tapfere Schneiderlein" gewählt. "Mir gefällt an dieser Geschichte, wie der Held durch List nach oben kommt", sagt er. Das Schneiderlein hat sieben lästige Fliegen auf einmal erschlagen und macht sich gleich einen Gürtel, der die Heldentat "Sieben auf einen Streich" verkündet. Natürlich denken alle, der Schneider sei ein gewaltiger Kriegsheld. Im Auftrag eines Königs besiegt er durch Schlauheit Riesen und andere Unholde und heiratet die Königstochter. "Ein weiterer Grund, warum ich die Geschichte mag, ist natürlich, dass ich mich als Geschäftsführer der Firma Zic'nZac selber als ,Schneiderlein' sehe."