Rheurdt-Schaephuysen Manege frei für junge Zirkusartisten am St.-Michael-Turm

Rheurdt-Schaephuysen · Die Seiltänzerin im neonpinken Tutu setzt vorsichtig einen Fuß vor den anderen, steigt durch einen Reifen. Die Drehung auf dem Seil gelingt ihr, doch dann - ein falscher Schritt, das Publikum in der Manege hält den Atem an. Die Zirkuskünstlerin verliert das Gleichgewicht und landet vierzig Zentimeter tiefer sicher mit beiden Beinen auf dem Boden. Die Zuschauer klatschen erleichtert.

 Die "Nagel-Fakire" zeigten auf einem Brett mit 3820 Nägeln ihre Kunst.

Die "Nagel-Fakire" zeigten auf einem Brett mit 3820 Nägeln ihre Kunst.

Foto: Siwe

Im Zirkuszelt der Jugendbildungsstätte St.-Michael-Turm ist selbst der letzte Platz besetzt. Eltern, Geschwister und Freunde sind gekommen, um zu gucken, was die jungen Artisten in der Zirkusferienfreizeit des Kinder- und Jugendzentrums Kalle aus Kleve gelernt haben.

Seit Dienstag haben die 25 Teilnehmer in Rheurdt übernachtet, Manegenpartys gefeiert und für die abschließende Zirkusvorstellung geprobt. Und die hält einige nervenaufreibende Nummern bereit: Fünf kleine Fakire in orientalischen Westen treten furchtlos mit nackten Füßen auf einen Scherbenhaufen. "Es tut uns leid, ihre Kinder mussten sehr viel Bier und Wein trinken, um diesen Scherbenhaufen möglich zu machen", scherzt Hauptorganisator Frank Rensing, der die Show im Clownskostüm moderiert.

Vier Tage lang konnten die Kinderim Alter zwischen sieben und elf Jahren an den Zirkusworkshops Jonglieren, Clownerei, Feuerspucken oder Balancieren teilnehmen. Besonders beliebt war der Zauberworkshop.

Luis, der "kleinste größte Zauberer der Welt" bringt einen großen gelben Würfel allein durch seine magische Energie dazu, durch eine Eisenplatte zu fallen. Wiebke jongliert mit Ringen und Pascal und Linus wollen mal zeigen, wie sie ein Schwert durch den Hals eines Zuschauers stechen können, ohne dass etwas passiert. "Das ist ne Mördernummer!", verspricht der Moderator. Das Publikum scheint den Jungmagiern nicht zu trauen, Freiwillige melden sich nicht. Dann muss eben Pascals Papa herhalten. "Ich danke dir, mein Sohn", sagt der, bevor das Schwert an der anderen Seite seines Halses wieder zum Vorschein kommt. Papa lacht, gerade noch mal gut gegangen!

(tak)
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