Lorena hat am Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs 2016/17 teilgenommen. Alle sechsten Klassen hatten vorher ihre besten Vorleser gekürt, oder vielmehr Vorleserinnen, denn diesmal siegten klassenintern nur Mädchen. Neben Lorena waren dies Milla Radny (6a), Lili Brinkmann (6c), Maren Pierlo (6d) und Fine Schwarz (6d). In der Schülerbücherei stellten sie sich einer Jury. Dazu gehörten Claudia Knust von der Stadtbücherei, Anja Lindemann aus der Buchhandlung Thalia, der Lehrer Marco Petering, Redakteure der NRZ und der Rheinischen Post sowie die Schülerin Zoe Kaypak, die den Schulwettbewerb im vergangenen Jahr gewonnen hatte und die Schule beim Kreiswettbewerb in Wesel vertreten durfte.

Seit 1959 findet der Vorlesewettbewerb statt. Veranstalter ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit mit Buchhandlungen, Bibliotheken und Schulen. Schirmherr ist der Bundespräsident. Mehrere Hunderttausend Schüler machen bundesweit alljährlich mit. Die jeweils besten Vorleser qualifizieren sich für Kreis- und Landeswettbewerbe und schließlich für die Schlussrunde auf Bundesebene.

Jeder der Vorleserinnen am Adolfinum durfte, gemäß den Wettbewerbsregeln, selbst einen Text aus einem Lieblingsbuch zum Vorlesen aussuchen. Bei Milla war es es "Gregor" von Suzanne Collins, bei Lilli "Die Feder eines Greifs" von Cornelia Funke, bei Maren "Bodyguard - Im Fadenkreuz" von Chris Bradford und bei Fine "Blindes Vertrauen" von Margot Berger. Drei Minuten lang trug jedes Mädchen aus seinem Buch vor. Nach der Kür kam die Pflicht: In einer zweiten Runde mussten alle einen ihnen unbekannten Text lesen. Dafür hatte Deutschlehrerin Dina Mecklenburg, die den Wettbewerb am Adolfinum moderierte, Passagen aus "Herr der Diebe" von Cornelia Funke ausgewählt. Die Juroren achteten auf die Lesetechnik, die Interpretation und die Textauswahl: Betonen die Mädchen richtig? Gestalten sie ihren Vortrag lebendig? Fangen sie die Stimmung des Textes ein und geben diese ans Publikum weiter? Jeder Juror vergab Punkte in unterschiedlichen Kategorien, nach Abschluss der Leserunden zogen sich die Preisrichter zur Beratung zurück. Ergebnis: Knappe Siegerin am Adolfinum wurde Maren Pierlo, die vor allem ihren selbst ausgesuchten Text besonders nuanciert vorgetragen hatte. Aber die Juroren waren sich einig: Allen Vorleserinnen gebührt großes Lob, nicht nur für ihre Lesekünste, sonder auch für den Mut, vor ein Publikum zu treten. So überreichte Dina Mecklenburg auch allen zur Belohnung große Schoko-Nikoläuse. Und vom Publikum sowie der Jury gab's einen fetten Applaus.