Moers Meerbeck: Neues Marktkonzept kommt an

Moers · Die Marktbeschicker sind zusammengerückt, es gibt 36 neue Parkplätze und der Johann-Esser-Platz ist sowohl von der Linden- als auch von der Bismarckstraße erreichbar. Der Bürgermeister hofft auf neuen Kundenstrom, auch mittwochs.

 Frisches Obst, Gemüse und Eier von glücklichen Hühnern: Auf dem Meerbecker Markt freuen sich die Kunden über die kleinen Änderungen, die Großes bewirken.

Frisches Obst, Gemüse und Eier von glücklichen Hühnern: Auf dem Meerbecker Markt freuen sich die Kunden über die kleinen Änderungen, die Großes bewirken.

Foto: Christoph Reichwein

Lange hat es nicht gedauert. Nach den Sommerferien im vergangenen Jahr gab es die ersten Gespräche zwischen Stadtverwaltung, Marktbeschickern und Parteien. Das Thema: Wie kann der Meerbecker Markt attraktiver werden? Eine Interessengemeinschaft hatte vehement alle Probleme aufgezeigt, die sich im Laufe der Jahre ergeben hatten: Weniger Kunden führten zu weniger Händlern, Lücken klafften zwischen den Ständen, die Parkmöglichkeiten waren begrenzt.

"Die Marktatmosphäre hat wirklich darunter gelitten", findet Carola Wolter, die seit 30 Jahren Blumen auf dem Meerbecker Markt verkauft. "Mit dem neuen Konzept aber fühlen wir uns alle wohl." Dieses neue Konzept, das am Samstag bei der Neueröffnung des Marktes präsentiert wurde, sieht so aus: Die Marktfläche ist von 3700 Quadratmeter auf 2700 Quadratmeter geschrumpft. Die Lücken zwischen den Händlern sind verschwunden, dafür gibt 36 neue Parkmöglichkeiten. Der Markt ist von zwei Seiten erreichbar, von der Linden- und von der Bismarckstraße aus. Weil einige Stromsäulen verlegt werden mussten, sind Kosten von 2500 Euro angefallen. So sind aber auch viele Kabel von den Laufflächen verschwunden und die Garagen am Rand des Johann-Esser-Platzes können genutzt werden, weil sie nicht mehr von Marktständen verdeckt werden.

"Es ist alles wieder komprimiert und bündig. Wenn es jetzt auch noch jeden Mittwoch so viele Kunden kommen wie heute, dann wäre das super", sagte Bürgermeister Christoph Fleischhauer bei seiner kleinen Ansprache zur Neueröffnung zwischen strahlenden Marktbesuchern und Händlern. "Der Markt ist zwar ein wenig anders aufgeteilt und auch ich werde den Weg zu manchen Ständen nicht auf Anhieb finden." Doch dafür seien die Laufwege kürzer.

"Das ist vor allem für die älteren Menschen, die auf dem Markt einkaufen, von Vorteil", erklärte Sinan Aydin, Leiter der Moerser Ordnungsbehörde nach Fleischhauers Ansprache. Seine Worte können Gerda Kovac und Ursula Wagner nur bestätigen. Die beiden Meerbeckerinnen sind seit 50 Jahren Marktkundinnen und haben mit angesehen, wie der Johann-Esser-Platz mittwochs und samstags immer leerer wurde. "Die jungen Leute kaufen ja nicht mehr hier ein, sondern lieber im Supermarkt. Für uns ist der Markt allerdings eine günstigere und frischere Alternative", sagte Kovac und Wagner nickt. "Wir kaufen hier unser Obst, das Gemüse, Fleisch, Eier, Blumen und auch mal eine Hose. Es gibt richtige Schnäppchen", meinte Wagner. "Was noch fehlt, sind allerdings ein Käsestand und Geflügel. Das wird ja leider seit einem Dreivierteljahr nicht mehr angeboten."

Zwar wurde das Hühnerfleisch früher auf dem Meerbecker Markt gut angenommen - "es war aus eigener Züchtung", betonte Händler Klaus Bremenkamp vom Geflügelhof Göntgen - doch seit ein Krankheitsfall in seiner Familie aufgetreten ist, hat er keine Mitarbeiterkapazitäten, um das Geflügel weiterhin feilzubieten. Mit Eiern macht er nun sein Hauptgeschäft auf dem Johann-Esser-Platz. "Das bedauere ich sehr", rief Kundin Elke Jacobsen über die Schulter, die gerade einen Karton Eier bei Bremenkamp gekauft hatte und schon auf dem Weg zum nächsten Stand war. "Ihr Geflügel übertrifft niemand."

Allerdings wollen sich Stadt und Interessengemeinschaft dafür einsetzen, dass das Geflügel seinen Weg zurück auf den Markt findet. "Wir wollen an der Attraktivität des Marktes weiterhin arbeiten", bestätigte Sinan Aydin. Der erste große Schritt ist getan.

(jma)
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