Moers Meerbeckerinnen stricken für guten Zweck

Moers · Mehr als 200 Mützen, Schals und Handschuhe gehen an die Kinder im Oberhausener Friedensdorf.

 Früher haben die Frauen ihre Arbeiten verkauft und den Erlös gespendet. Dann merkten sie, wie gut Sachspenden ankommen.

Früher haben die Frauen ihre Arbeiten verkauft und den Erlös gespendet. Dann merkten sie, wie gut Sachspenden ankommen.

Foto: kdi

Helene Prigge (63) aus Meerbeck bekommt noch immer Gänsehaut, wenn sie an ihren letzten Besuch im Friedensdorf denkt. Mit einigen Frauen aus ihrer Strickgruppe, die sich wöchentlich im Café Sonnenblick trifft, brachte sie im Winter Spenden in die Oberhausener Einrichtung für Kinder mit schweren Kriegsverletzungen.

"Wir hatten einen großen Sack mit Mützen im Auto vergessen und brachten ihn ins Dorf", erzählt die 63-Jährige. "Es war ein ungemütlicher, kalter Tag und die Kinder spielten auf dem Hof. Plötzlich waren wir umringt von den Kleinen - alle wollten eine Mütze." Ihre Freundin und Strickkollegin Edda Kahlen fährt fort: "Als wir die gestrickten Sachen verteilten, konnte ich das Glück in den Augen der Kinder sehen. Sie strahlten. Egal, welche Verletzung die Kleinen hatten, sie freuten sich über diese kleine Geste." Diese Erfahrung hat die 20 Meerbeckerinnen des Netzwerks 55plus darin bestärkt, weiterhin für den guten Zweck zu stricken. Mehr als 200 warme Kleidungsstücke für den Winter haben die Damen in den vergangenen zehn Monaten angefertigt.

Angestoßen wurde die Spendenidee von Moerser Georg Ritterbach, der sich seit seinem Ruhestand ehrenamtlich in der Öffentlichkeitsarbeit des Friedensdorfs engagiert und beim Netzwerk 55plus mitarbeitet. In den ersten Jahren haben die Strickerinnen ihre Arbeiten auf Weihnachtsmärkten verkauft und das Geld an das Friedensdorf gespendet. "Die Kinder können aber jede Sachspende gut gebrauchen. Deshalb gehen die Kleidungsstücke jetzt direkt an die Einrichtung. Mützen, Schals und Handschuhe, die nicht gebraucht werden, können in den Läden des Friedensdorfs verkauft werden", erklärt Georg Ritterbach.

Die Frauen achten darauf, die richtige, bunte Wolle zu benutzen: "Wir nehmen Wolle, die gut waschbar und pflegeleicht ist", erklärt Prigge, die in einer gemütlichen Runde mit ihren Strickfreundinnen im Café Sonnenblick zusammensitzt. Das Café, das von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut wird, ist seit sechs Jahren ihr Treffpunkt. "Zurzeit herrscht hier leider Personalnotstand. Wir hoffen, dass sich bald jemand meldet, der mitarbeiten möchte", sagt Prigge. Wer Interesse an einer Mitarbeit im Café hat, Moselstraße 55 in Meerbeck, kann sich unter 0151 23 38 18 77 melden.

(jma)
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