Moers ,Meine Fotos knallen ziemlich'

Moers · Frank Reinerts Fotografien sind eine Liebeserklärung an seine Heimatstadt Kamp-Lintfort.

 Dünnes Eis auf dem Pappelsee in Kamp-Lintfort mit schöner Lichtstimmung.

Dünnes Eis auf dem Pappelsee in Kamp-Lintfort mit schöner Lichtstimmung.

Foto: Frank Reinert

"Ich brauche gar nicht weit wegzufahren, um gute Motive zu finden. Es passiert ja hier jeden Tag etwas Neues. Fotos, die ich heute mache, sind morgen fast schon historisch", sagt der Kamp-Lintfort und spielt auf den Wandel in der Stadt an. Das gilt besonders für das frühere Zechenareal, auf dem nach und nach die Industriegebäude verschwinden. Reinert überzeugte die Verantwortlichen von RAG Immobilien so sehr mit seinen Arbeiten, dass er inzwischen immer aufs Gelände darf. Auch andernorts hat sich der Lintforter mit seinen Fotos, die, wie er sagt, "ja ziemlich knallen", einen Namen gemacht. Jetzt steht Reinert eine erste große Ausstellung ins Haus: Ab dem 1. Dezember sind die Fotos in der Dorfkirche Repelen zu sehen.

Frank Reinert ist eigentlich Musikproduzent und betreibt mit seinem Kompagnon seit 28 Jahren die Firma Toneteam, die heute ihren Sitz an der Ferdinantenstraße in Kamp-Lintfort hat. Das Unternehmen hat es bis in die Musik-Charts geschafft. So regnete es für Reinert unter anderem Gold- und Platinauszeichnungen für das Remake des Bryan-Adams-Klassikers "Heaven". Verantwortlich zeichnet "Toneteam" auch für den Titel-Song "Love is enough" der ARD-Serie "In aller Freundschaft." "Ich habe den Eindruck, dass ich mit meinen Fotos im Internet fast schon so viele Leute erreiche wie mit meiner Musik", sagt er.

 Fotograf Frank Reinert stellte dem Grafschafter einige seiner Fotos zur Verfügung. Der Kamp-Lintforter bearbeitet seine Bilder, bis sie Stimmungen vermitteln. Fotos: Frank Reinert

Fotograf Frank Reinert stellte dem Grafschafter einige seiner Fotos zur Verfügung. Der Kamp-Lintforter bearbeitet seine Bilder, bis sie Stimmungen vermitteln. Fotos: Frank Reinert

Foto: Frank Reinert

Das verwundert nicht. Frank Reinert bildet nicht einfach nur ab. "Meine Fotos sollen Hingucker sein", sagt er. Nicht nur die Wahl der Perspektive ist oft ungewöhnlich. So fotografierte Reinert zum Beispiel die schön gestaltete Decke der Marienkapelle in der Abteikirche. Er bearbeitet die Bilder mit einem speziellen HDR-Programm, bis sie "knallen". Es werden dabei von jedem Motiv bis zu fünf Fotos von ganz dunkel bis hell aufgenommen. "Das Programm berechnet dann die Belichtung." Das gibt allen Bildern starke Stimmungen und mystische Atmosphäre, manche wirken, als seien sie nicht von dieser Welt. Oder als ob sie überzeichnet worden wären. Die Kontraste sind stärker, die Farben kräftiger. Ob der Glockenturm des Klosters Kamp, der Zechenturm oder der Pappelsee, die Bearbeitung verleiht den Bildern etwas Verzaubertes. Fotografiert hat Frank Reinert schon immer gerne. "Seit anderthalb Jahren habe ich eine Kamera, mit der ich professionell arbeiten kann", sagt der Lintforter.

 Die Lohnhalle des Bergwerks West.

Die Lohnhalle des Bergwerks West.

Foto: Frank Reinert
 Die Decke der Marienkapelle in der Abteikirche.

Die Decke der Marienkapelle in der Abteikirche.

Foto: Frank Reinert
 Das Fernwärmegebäude auf dem ehemaligen Zechenareal.

Das Fernwärmegebäude auf dem ehemaligen Zechenareal.

Foto: Frank Reinert
 Eine Aufnahme aus dem ABC-Café in Kamp-Lintfort.

Eine Aufnahme aus dem ABC-Café in Kamp-Lintfort.

Foto: Frank Reinert
 Der kleine Förderturm unter Gewitterwolken.

Der kleine Förderturm unter Gewitterwolken.

Foto: Frank Reinert
 Für das Foto ist Frank Reinert auf den Glockenturm von Kloster Kamp gestiegen.

Für das Foto ist Frank Reinert auf den Glockenturm von Kloster Kamp gestiegen.

Foto: Frank Reinert

Inzwischen kommen auch die Aufträge. Er hat bereits für Mittelständler, Stadt und andere gearbeitet. "Die Chefs der Laga GmbH haben angefragt, ob ich Landesgartenschau bis zum Ende begleiten und dokumentieren würde", erzählt er. Während der Laga ist eine weitere Fotoausstellung geplant: im Museum Kloster Kamp. Im Januar präsentiert er seine Fotos in der Mediathek. Aktuell sind einige im ABC-Café zu sehen. Anja Katzke

(RP)
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