Moers Möbel-Riese plant Zentrum in Moers

Moers · Bürgermeister Ballhaus bestätigt Anfrage bei Einzelhandels-Diskussion. Experten fordern außerdem mehr Parkplätze.

 Auf dem Podium saßen (v.l.) Matthias Pfeifer, Wilhelm Bommann, Ulrich Kleier, RP-Redaktionsleiter Jürgen Stock als Moderator, Peter Achten und Michael Rüscher.

Auf dem Podium saßen (v.l.) Matthias Pfeifer, Wilhelm Bommann, Ulrich Kleier, RP-Redaktionsleiter Jürgen Stock als Moderator, Peter Achten und Michael Rüscher.

Foto: Klaus Dieker

Wenn man alle Verkaufsflächen der Moerser Innenstadt zusammenrechnet, ergeben sie rund 61 000 Quadratmeter - das sind rund acht bis neun Fußballfelder. Wie gestern Abend bei einer Podiumsdiskussion zum Moerser Einzelhandel bekannt wurde, hat das Möbelhaus Zurbrüggen Interesse daran, einen Möbelmarkt mit einer Fläche von 40 000 Quadratmetern zu bauen. Als ein möglicher Standort gilt Kapellen.

Auf Nachfrage von RP-Redaktionsleiter Jürgen Stock, der die Podiumsdiskussion in der Sparkasse am Niederrhein leitete, bestätigte Bürgermeister Norbert Ballhaus, dass es eine entsprechende Anfrage gibt. "Der Standort steht allerdings noch nicht fest, derzeit suchen wir gemeinsam mit dem Regionalverband eine passende Fläche", erklärte Ballhaus.

Die Neuigkeit passte gut zum Thema der Diskussion "Moers als Einkaufsstadt - Quantität oder Qualität?". Schon in seinem Impulsreferat hatte Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandlungs- und Dienstleistungsverbandes Niederrhein (EHDV) darauf hingewiesen, dass Moers schon jetzt nicht schlecht dastehe. Er plädierte an die Politik, dem Handel verlässliche Rahmenbedingungen zu geben. "Die gibt es zwar schon". sagte er mit Blick auf das Einzelhandelskonzept, "aber man hält sich nicht immer dran."

Insbesondere gelte es, waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig, durch eine qualitative Aufwertung der Innenstadt mehr Menschen zum Einkaufen nach Moers zu locken.

Was schon mit der Erreichbarkeit der Läden beginnt: "Die Menschen wollen heute quasi mit dem Auto in die Geschäfte hereinfahren", merkte ein Einzelhändler aus dem Publikum an. Doch gerade in Moers haben potenzielle Kunden das Problem, einen zentrumsnahen Parkplatz zu finden. Dass dies ein "zentrales Thema" sei, bestätigte auch Bürgermeister Ballhaus. "Das ist der Stadt bekannt und ist in der politischen Diskussion."

Doch Städteplaner Matthias Pfeifer, Geschäftsführender Gesellschafter des Büros für Architektur und Städtebau Rhode/Kellermann/Wawrowsky, warnte: "Gute Parkplätze und gute Geschäfte reichen nicht, es geht um das Erlebnis Stadt". Moers habe gute Voraussetzungen, "muss diese Trumpfkarte aber auch spielen", erklärte Pfeifer. Wenn die Grafengalerie gebaut werde, würde es eine 700 Meter lange Einkaufsstraße bis zum Neumarkt geben. Der Busbahnhof sei ein Schwachpunkt, denn sicher gebe es "schönere Anblicke, als Busse in der Fußgängerzone abzustellen. Er forderte erneut eine deutliche Umgestaltung des Königlichen Hofs. "Eine Stadt", sagte er, "muss bauen, um attraktiv zu bleiben."

(RP)
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