Moers Moers bekommt neuen Stadtmusiker

Moers · Trompeter John-Dennis Renken stellt sich heute Abend im Bollwerk 107 als neuer Improviser in Residence vor.

 Lange Zeit war es nicht sicher, ob 2017 wieder ein Improviser in Moers leben würde. Jetzt ist er gefunden: John-Dennis Renken.

Lange Zeit war es nicht sicher, ob 2017 wieder ein Improviser in Moers leben würde. Jetzt ist er gefunden: John-Dennis Renken.

Foto: Klaus Dieker

Lange war es nicht sicher, ob 2017 wieder ein Stadtmusiker in die Residenz an der Kleinen Allee einziehen würde. "Das Abschiedskonzert von Carolin Pook drohte zu einem Abschlusskonzert zu werden", sagte selbst Tim Isfort gestern. So weit wollte es der neue künstlerische Leiter des Moers Festivals aber nicht kommen lassen. Obwohl er erst seit Anfang Dezember sozusagen "im Dienst" ist, setzte Isfort alle Hebel in Bewegung, den zehnten Improviser in Residence für die Grafenstadt zu finden. In Trompeter John-Dennis Renken fand er einen Musiker, der sich richtig auf die Aufgabe freut.

"Ich habe keine Sekunde gezögert. Es ist eine Auszeichnung, die man nur einmal im Leben erhält", betonte Renken gestern bei der Vorstellung im Festivalbüro. Dass das Moers Festival diese Form eines Stipendiums vergibt, habe er schon vor Jahren erfahren: "Ich habe damals mit Angelika Niescier (die erste Stadtmusikerin in Moers) gearbeitet und dachte: "Wahnsinn. Sie kann ein Jahr lang all die Projekte machen, auf die sie Lust hat."

Der Improviser in Residence geht auf eine Initiative von Reiner Michalke zurück, der im Herbst seinen Vertrag als Festivalchef nach Querelen um die finanzielle Situation des Moers Festivals aufgekündigt hatte. Der Improviser, der ein Jahr in der Stadt lebt und arbeitet, soll die Moerser in Konzerten und Projekten für die aktuelle und improvisierte Musik begeistern. Die Einrichtung wird zu 100 Prozent von der Kunststiftung NRW finanziert.

John-Dennis Renken, der mit seiner Familie in Essen lebt, hat auch "schon so ein paar Ideen", wie er seine Residenzzeit gestalten möchte: "Ich finde den Park so schön und kann mir gut vorstellen, mit einem befreundeten Elektroniker im Sommer einen Park-Sound zu schaffen." Auch die Moerser Musikschüler haben den Trompeter beeindruckt. "Wir haben für das Übergabekonzert zusammen mit Carolin Pook geprobt. Ich bin begeistert, wie offen sie für das freie Spiel sind", betonte John-Dennis Renke. Er darf auch ein besonderes Projekt für die große Festivalbühne gestalten. Der Trompeter will sein vor zehn Jahren gegründetes "Zodiak Trio" nach Moers einladen und die Band fürs Festivalkonzert um weitere Musiker erweitern. Renken ist 1981 in Bremen geboren und lebt seit seiner Studienzeit an der heutigen Folkwang-Universität in Essen. Auf dem Moers Festival war er bereits mit der Ruhrgebietsformation "The Dorf" zu erleben. In dem Orchester spielt auch Tim Isfort. Seine Konzerte führten ihn fast durch die ganze Welt. So tourte er in verschiedenen Besetzungen - unter anderem mit Angelika Niescier - durch Belgien, Frankreich, Belgien und Italien.

Als prägend bezeichnet er seine Zeit in New York, wohin es ihn vor seinem Studienabschluss zog. "Das war unfassbar toll", erzählt der Trompeter, der 2011 unter anderem den "Jazzpreis Ruhr" erhielt. Außerdem mag er die Zusammenarbeit mit Theatern. Tim Isfort hatte gestern noch eine weitere Nachricht parat: Ab Montag, 19. Dezember, 12 Uhr, ist das Early-Bird-Ticket für 108 Euro erhältlich.

Das Übergabekonzert findet heute Abend, 16. Dezember, 20 Uhr, im Bollwerk 107 statt. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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