Moers Bethanien wächst in neue Dimension

Moers · Das Moerser Krankenhaus will noch in diesem Jahr an die Realisierung eines der ehrgeizigsten Projekte seiner Geschichte gehen. Auf dem Gelände an der Klever Straße entstehen ein Bettenhaus, ein Ärztehaus und ein Parkdeck.

 Luftaufnahme des Klinikgeländes. Das neue Bettenhaus soll auf der Grünfläche unten rechts entstehen, das Ärztehaus weiter links, direkt an der Klever Straße. Das Parkdeck würde hinten links vor dem Senioren-Stift gebaut werden.

Luftaufnahme des Klinikgeländes. Das neue Bettenhaus soll auf der Grünfläche unten rechts entstehen, das Ärztehaus weiter links, direkt an der Klever Straße. Das Parkdeck würde hinten links vor dem Senioren-Stift gebaut werden.

Foto: Bethanien

Moers Bereits jetzt ist das Moerser Krankenhaus Bethanien die größte Klinik am Linken Niederrhein. Diese Position will die Klinik in den nächsten Jahren nach und nach ausbauen. Herzstück der Pläne: ein neues Bettenhaus mit 76 Wahlleistungs-Betten und zwölf Palliativ-Betten. "Wir müssen einfach darauf reagieren, dass die Nachfrage nach unseren Leistungen in den vergangenen Jahren extrem gestiegen ist und auch in Zukunft steigen wird", sagt Krankenhaus-Direktor Wolfgang Kupferschmidt. Da das Projekt noch in der ersten Planungsphase steckt sei es schwierig, die Baukosten genau zu beziffern. "Wir rechnen aber mit einer Summe zwischen 16 und 25 Millionen Euro."

Doch das ist nur einer von mehreren Bausteinen, die die Zukunft der Klinik im sich verschärfenden Konkurrenzkampf der Krankenhäuser sichern sollen. Parallel zum Bettenhaus soll auf dem Krankenhausgelände auch ein neues Ärztehaus für niedergelassene Ärzte entstehen. Dorthin soll dann auch die Notfallambulanz verlegt werden. Zudem ist an die Einrichtung von mehreren Operationssälen für ambulante Eingriffe gedacht. Während die Bethanien-Stiftung den Neubau des Bettenhauses selbst stemmen will, denkt Kupferschmidt beim Ärztehaus eher an an einen privaten Investor. Ob beide Projekte gleichzeitig realisiert werden, hängt unter anderem davon ab, ob die Logistik für beide Bauvorhaben so aufeinander abgestimmt werden kann, dass der Klinikbetrieb nicht beeinträchtigt wird. Angestrebter Baubeginn: Winter 2015 oder Frühjahr 2016.

Auf jeden Fall noch in diesem Jahr soll mit dem Bau eines neuen Parkdecks begonnen werden. Schon jetzt reichen die 511 Stellplätze vorne und hinten nicht. Nach Fertigstellung des Drei-Millionen-Euro Projekts wird es dann 375 neue Stellplätze, verteilt auf vier Etagen, geben. Für alle drei Projekte muss noch ein Bebauungsplan erstellt werden, so dass die Terminierung auch davon abhängig ist, wie zügig Politik und Verwaltung arbeiten. Der Bau selbst dürfte dann etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen. Danach stehen dann aber schon die nächsten Arbeiten ins Haus. Denn der durch die Neubauten gewonnene Platz soll genutzt werden, um auch die Räume in den älteren Trakten neu zu gliedern.

Kupferschmidt ist zuversichtlich, mit den Plänen auch vor den Kostenträgern bestehen zu können, zumal das Krankenhaus auch nach dem Ausbau innerhalb des Rahmens des Krankenhausbedarfplans bleiben wird. Der sieht 510 Betten für das Bethanien vor. Diese Kapazität kann aber derzeit nicht genutzt werden, weil in den vorhandenen Räumen maximal 480 Betten aufgestellt werden können. Nach dem Ausbau hätte die Klinik dann auch tatsächlich 510 Betten. "Wir wollen den Umbau auch dazu nutzen, die noch vorhandenen Dreibettzimmer abzuschaffen", sagt Pflegedirektorin Angelika Dahlhaus. Als Kampfansage an das St.-Josef-Krankenhaus will das Bethanien seine Pläne nicht verstanden wissen. Direktor Kupferschmidt: "Da setzen wir auch weiterhin auf Kooperation."

(RP)
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