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Moers Moers betroffen über Tod von van der Jagt

Moers · Die Chefin des Immobilien-Entwicklers CharterHaus starb am vergangenen Mittwoch nach langer Krankheit in den Niederlanden.

 So präsentierte sich das Gelände für die künftige Grafengalerie monatelang den Moersern.

So präsentierte sich das Gelände für die künftige Grafengalerie monatelang den Moersern.

Foto: Klaus Dieker

Sie hat gekämpft bis zuletzt: Am vergangenen Mittwoch ist Brigitte van der Jagt, die Chefin des Moerser Immobilien-Entwicklers CharterHaus an den Folgen ihrer schweren Erkrankung gestorben. Die Nachricht, die zunächst in Kreisen des Bergkamener Rathauses die Runde machte, bestätigte gestern am frühen Nachmittag van der Jagts Geschäftspartner Dirk Gaßmann, Geschäftsführer der Wuppertaler Struktur GmbH, die im Auftrag von CharterHaus das Einkaufszentrum Berggalerie in Bergkamen weiterbauen soll. Eine Stellungnahme von CharterHaus war dagegen gestern nicht zu erhalten.

Gaßmann teilte mit, dass er auch um Hilfe bei der Realisierung der künftigen GrafenGalerie gebeten wurde. Das geplante Einkaufszentrum auf dem Gelände der abgerissenen Kaufhäuser C&A und Horten hätte ursprünglich schon im vergangenen Jahr eröffnet werden sollen. Inzwischen ist das Gelände zwar baureif, aber seit dem Fall des Horten-Treppenhauses im Spätsommer ruhen alle Bauaktivitäten.

Die Ärzte hatten van der Jagt nach eigenem Bekunden nicht im Unklaren über die Schwere ihrer Krankheit gelassen. Trotzdem arbeitete die Niederländerin lange Zeit weiter in ihrer Firma, die sie erst zu Jahresbeginn von Frankfurt am Main nach Moers verlegt hatte. Zum Schluss aber war sie wochenlang nicht mehr gesehen worden. Mitarbeiter durften keine Auskunft erteilen.

Dennoch war klar, dass hinter den Kulissen bereits die Vorbereitungen für eine Übergabe des Projekts in andere Hände getroffen wurden. So soll van der Jagts Ehemann in die GmbH eingetreten sein, dazu auch ein niederländischer Investor. Nach den unserer Zeitung vorliegenden Informationen sollen bereits am 18. November Verträge abgeschlossen worden sein mit dem Ziel, das Projekt Grafengalerie in einer anderen gesellschaftsrechtlichen Form fortsetzen zu können. Nach Ansicht von Brancheninsidern sei davon auszugehen, dass allein schon aus steuerrechtlichen Gründen das Unternehmen CharterHaus veräußert werden dürfte.

Auch im Falle der Bergkamener BergGalerie waren nach Informationen aus dem dortigen Rathaus bereits Verträge geschlossen worden, die das Ausscheiden van der Jagts aus der Projektentwicklung zum Jahresende regelten.

Der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer wollte gestern auf Berichte von van der Jagts Ableben nicht reagieren, da ihm selbst noch keine offiziellen Informationen vorlägen.

Vermutlich muss jetzt im Rathaus überprüft werden, inwieweit die vorhandenen Genehmigungen und vertraglichen Vereinbarungen mit der Stadt auf einen möglichen neuen Eigentümer übertragen werden können. Die Lage ist auch deshalb so kompliziert, weil van der Jagt das Unternehmen CharterHaus komplett auf sich zugeschnitten hatte. Deshalb dürfte es auf jeden Fall bei der Fortführung des 65-Millionen-Euro-Projekts GrafenGalerie zu weiteren Verzögerungen kommen.

(RP)
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