Moers Moers braucht 300 neue Ü3-Kita-Plätze

Moers · Die Zahl der Kinder in Moers wächst und damit die Nachfrage nach Kita-Plätzen. Noch reicht das Angebot aus. Aber die Stadt muss für die nächsten Jahre vorsorgen.

 In Moers leben immer mehr Kinder. Die Stadt muss deshalb neue Plätze sowohl für die U-3 als auch die Ü-3-Betreuung schaffen.

In Moers leben immer mehr Kinder. Die Stadt muss deshalb neue Plätze sowohl für die U-3 als auch die Ü-3-Betreuung schaffen.

Foto: Christian Charisius (dpa)

Von wegen "Vergreisung der Gesellschaft": Der vor ein paar Jahren prophezeite demografische Wandel kehrt sich ins Gegenteil um: Moers wird größer und jünger. Ein Anstieg der Geburtenzahlen und viele Zuzüge von Familien sind einerseits gut für die Stadt, bringen das Jugendamt aber in Zugzwang. Im Kindergartenjahr 2019/2020 werden gegenüber 2015/16 voraussichtlich rund 300 zusätzliche Plätze für Ü 3-Kinder benötigt.

Laut des neuen Tagesstättenbedarfsplans 2017 bis 2020 wurden im Kindergartenjahr 2015/2016 insgesamt 2658 Ü 3-Plätze benötigt, 2019/2020 wird der Bedarf bei 2963 Plätzen liegen. Vor allem in Moers-Ost, Utfort und Moers-Mitte fehlen Kita-Plätze, dort liegt die sogenannte Versorgungsquote zwischen 53 und 58 Prozent - erst bei 95 Prozent gilt der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz als erfüllt. Allerdings gibt es kein Recht auf einen Platz "vor der Haustür". Deshalb (und aufgrund von Überbelegungen) könne die hohe Nachfrage derzeit noch befriedigt werden, sagt Jugendhilfeplaner Niels Dams. "Es wird aber in der Zukunft eng." Jedenfalls dann, wenn nichts geschieht. Deshalb sind einige Kita-Erweiterungen und Neubauten geplant oder bereits in der Umsetzung.

Schon zum Kita-Jahr 2018/19 sollen neue Ü 3-Plätze in Vinn (Goebenstraße), Asberg (St. Bonifatius) und Repelen (Pusenhof) zur Verfügung stehen. Der Bedarfsplan nennt eine Reihe weiterer Baumaßnahmen, darunter den Neubau einer viergruppigen Einrichtung in Moers-Ost, die Erweiterung der evangelischen Kita an der Kranichstraße in Hülsdonk und den Bau einer viergruppigen Kita an der Gabelsberger Straße in der Stadtmitte.

Auch bei den U-3-Kindern gibt es Handlungsbedarf: Ende 2013 lebten 2314 Kinder unter drei Jahren in Moers, Ende 2016 waren es 2613 Kinder - ein Anstieg um 13 Prozent. Die U 3-Betreuung habe sich etabliert, die Nachfrage wachse, sagt Niels Dams. Hier gilt heute eine Versorgungsquote von 45 Prozent als ausreichend. Aufgrund der steigenden Nachfrage geht Dams aber davon aus, dass mittelfristig für 55 bis 60 Prozent der ein- bis dreijährigen Kinder (für die ein Rechtsanspruch besteht) Plätze gebraucht werden. Das entspräche rund 900 Plätzen. Derzeit stehen in Moers insgesamt 688 U 3-Plätze in Kitas und Tagespflege-Einrichtungen zur Verfügung.

Wenn alle geplanten Maßnahmen umgesetzt werden, so Dams, werde es 2020 in Moers 254 zusätzliche Ü 3- und 88 neue U 3-Plätze geben. Damit sei die voraussichtliche Nachfrage zu stemmen. Die Umsetzung der Baumaßnahmen bezeichnete Dams als "sportlich, aber machbar". Zwar seien die 1,3 Millionen Euro, die die Stadt aus einem Bundesprogramm zur Schaffung neuer Kita-Plätze erhält, nicht gerade üppig. "Allein der Ausbau der Kita Lockertstraße wird auf 970.000 Euro geschätzt." Andererseits handle es sich bei den meisten noch ausstehenden Baumaßnahmen - wie an der Gabelsberger Straße, der Kranichstraße und der Teutonenstraße - um Vorhaben privater Investoren.

(RP)
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