Moers Brutale Überfälle auf Frauen: Polizei nimmt Verdächtigen fest

Moers · Kriminalhauptkommissar Manuel Kiehne und seine Kollegen sind erleichtert: Knapp zwei Tage nach den beiden brutalen Überfällen auf zwei Frauen in Moerser Stadtteil Meerbeck haben sie am Mittwochabend einen Verdächtigen festnehmen können. "Ohne die zahlreichen Hinweise aus der Öffentlichkeit wäre es uns vermutlich nicht gelungen, den Mann innerhalb von 50 Stunden nach der Tat zu fassen", betonte der Leiter der eigens eingerichteten Ermittlungskommission "Zeche" am Freitag.

Die Telefone in der Moerser Polizeistation hätten in den vergangenen Tagen nicht mehr stillgestanden", berichtete Kiehne und freut sich über die große Resonanz und Anteilnahme der Moerser, die nach der veröffentlichten Personenbeschreibung viele Hinweise und Informationen geben sowie ihre Beobachtungen mitgeteilt hätten. "Es ist wichtig, sich bei der Polizei zu melden, auch wenn es im ersten Augenblick unwichtig erscheint", betonte denn auch Polizeisprecherin Andrea Margraf.

Die Tat hatte in Meerbeck und in Hochstraß große Betroffenheit ausgelöst. "Die Bevölkerung war sehr beunruhigt", berichtete Kriminalhauptkommissar Kiehne. Er ist froh, den Fahndungserfolg vermelden zu können, denn: Jetzt könnten die Bürger in beiden Stadtteilen aufatmen. Der mutmaßliche Täter soll am Montag innerhalb von einer Viertelstunde zwei Frauen überfallen und brutal geschlagen haben. Der erste Angriff hatte sich gegen 18.45 Uhr an der Glückaufstraße ereignet, der zweite nur wenig später an der Hammerstraße. Die Polizei in Moers richtete sofort eine mehrköpfige Ermittlungskommission ein. Die Polizeipräsenz in beiden Stadtteilen wurde verstärkt. "Es waren alle Kollegen, auch die, die nicht der Kommission angehörten, sehr aufmerksam und sensibel", sagte Margraf. "Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Täter schnell zu finden", betont Kiehne.

Die Gefahrenbewertung und die Motivlage seien während der Ermittlungen unklar gewesen. Die Polizeibeamten setzten Puzzleteil für Puzzleteil zusammen, so dass sich der Tatverdacht bald auf einen 24-jährigen Mann aus Moers richtete, der an seiner Wohnung nicht angetroffen wurde. Die Ermittlungskommission leitete eine sofortige Fahndung ein, an der zahlreiche Polizisten und Kriminalbeamte beteiligt waren. Am Mittwoch folgten zwei Kriminalbeamtinnen schließlich gegen 20.10 Uhr einem Verdächtigen, auf den die veröffentlichte Täterbeschreibung gepasst habe. Sie nahmen den 24-Jährigen an der Wetterstraße vorläufig fest. Der Mann leistete keinen Widerstand.

Nach der Festnahme habe man weitere umfassende Ermittlungen durchgeführt, um den Tatverdacht gegen den Moerser zu erhärten. Er soll die beiden Taten bestritten und sich nicht weiter dazu geäußert haben. Im Laufe des Donnerstags habe die Ermittlungskommission alle Spuren ausgewertet und mit Zeugenaussagen verglichen, so dass sich der Tatverdacht erhärtete.

Der 24-Jährige wurde einer Richterin vorgeführt, die Haftbefehl erließ. Der Mann befinde sich jetzt in Untersuchungshaft, teilten Manuel Kiehne und Andrea Margraf am Freitag mit. Der Leiter der Ermittlungskommission "Zeche" hob vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und dem Amtsgericht hervor. Wie Polizeisprecherin Andrea Margraf mitteilte, sind die beiden Frauen, die am Montag überfallen worden waren, aus dem Krankenhaus entlassen worden.

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