Moers Das PM hat einen neuen Besitzer und heißt jetzt Generation

Moers · Der Nachfolger von Uli Weber, Mike Bengel, will schon im kommenden Monat mit einem neuen Konzept antreten. Das alte kam beim Publikum nicht mehr an.

Der PM-Park ist tot — es lebe das Generation. Die Moerser Party-Szene darf aufatmen. Schon ab dem 1. Dezember soll der Betrieb in den Hallen der ehemaligen Schachtanlage Rheinpreußen 4 unter neuem Namen und neuem Besitzer weitergehen. Neuer Inhaber ist eine GmbH, deren Geschäftsführer Mike Bengel einer Schaustellerfamilie entstammt. Sein Veranstaltungsleiter ist praktisch ein Nachbar der ehemaligen Groß-Diskothek: Ulf Peter Pfeiffer betreibt im nahen Scherpenberg, keine zwei Kilometer vom Zechengelände entfernt einen Versandhandel für Discothekenzubehör.


Das Amtsgericht Kleve hatte am 1. Oktober .2015 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der PM Betriebs-Gaststättengesellschaft mbH eröffnet und die Oberhausener Rechtsanwältin Tanja Bückmann zur Insolvenzverwalterin bestellt. Bereits im August hatte Vorbesitzer Uli Weber Insolvenz angemeldet, — nur ein gutes Jahr nachdem er die ehemalige Großraumdiskothek PM umgebaut und als SportsBar mit mehreren angegliederten Lokalitäten neu eröffnet hatte.


Sehr schnell zeigte sich, dass der PM-Gründer Weber, einer der wenigen Profis in der Branche, aufs falsche Pferd gesetzt hatte. Das junge Publikum, auf das Weber nach eigenem Bekunden auch keinen Wert legte, blieb weg, das ältere fand nicht in der erforderlichen Anzahl zu den in einem Gewerbegebiete gelegenem, denkmalgeschütztem Komplex am Rande der Stadt. Zu groß war die Fläche und zu hoch der Personalaufwand, als dass auch nur kostendeckender Betrieb möglich war. Zudem musste Weber mit hohen Fixkosten kämpfen: Allein für den Bezahlsender Sky soll er dem Vernehmen nach eine höhere fünfstellige Summe im Jahr gezahlt haben.


Keine leichte Aufgabe also, die Bengel und Pfeiffer sich da zumuten. Letzterer ist in Moers kein Unbekannter. Seine Eltern waren in den 90er Jahren Moerser Karnevalsprinzen; auch der Junior hat gute Drähte zu den Karnevalisten. In einer Pressemitteilung heißt es, dass man in dieser Hinsicht "viele Ideen" habe. Wie aus der Branche zu hören war, soll Pfeiffer bei zahlreichen Bands Anfragen gestartet haben, Er selbst betonte, dass der Name dafür stehe, dass in der ehemaligen Schachtanlage Generationen übergreifend gefeiert werden könne.


Zunächst sollen die Sportevents und der Sonntags-Brunch weitergeführt werden. Zudem sei geplant, einen Mittagstisch einzuführen. Die neue Disco soll am 11. Dezember öffnen. Die offizielle Eröffnungsfeier wird in der Woche darauf über die Bühne gehen. Das bisherige PM-Personal soll zum Großteil übernommen werden.

(ock)
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