Moers Moers Festival: Zum letzten Mal im großen Zirkuszelt

Moers · Endspurt: Freitag in einer Woche startet das letzte Moers Festival im Freizeitpark an der Krefelder Straße in Moers. Festivalchef Reiner Michalke freut sich: Der Ticketverkauf läuft bestens. Vor allem der Festival-Freitag wird von den Musikfans stark nachgefragt.

Moers Festival 2012
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Reiner Michalke wirkt entspannt: Das Festivalzelt im Park ist aufgebaut. Kein Künstler hat auf den letzten Drücker abgesagt. "Es gibt keine Änderungen im Programm", erklärt der künstlerische Leiter des Moers Festivals und lehnt sich zufrieden zurück. Vor allem die Entscheidung, dem Musiker, Komponisten und Saxofonisten John Zorn einen ganzen Abend zu widmen, hat sich offenbar als richtig erwiesen.

Die Weltpremiere dieser besonderen Darbietung lockt nicht nur ein großes interessiertes Publikum an, sondern auch viele Journalisten aus dem In- und Ausland. "Es haben sich noch nie so viele Musik-Journalisten aus dem Ausland angemeldet wie in diesem Jahr." Der Zorn-Tag, Freitag, 17. Mai, ist ein sehr ambitioniertes Projekt. "John Zorn ist unglaublich motiviert. Die Proben haben bereits in New York begonnen", berichtet der Festivalchef. John Zorn wird bis Mitternacht als Musiker, Dirigent und Moderator auf der Bühne zu erleben sein. "Es war sein Wunsch, die einzelnen Programmpunkte anzukündigen und zu erklären", berichtet Reiner Michalke.

An den beiden anderen Festivaltagen, Samstag, 18. Mai, und Sonntag, 19. Mai, versucht der Festivalchef, die Spannbreite der aktuellen Musik abzudecken. Das Ruhrgebiets-Orchester "The Dorf" eröffnet den Festivalsamstag. Neu im Orchester ist der Moerser Bassist Tim Isfort. Die Großformation will dem Publikum ein nagelneues Programm präsentieren. Gespannt sein darf man auf die Band "Je suis" aus Schweden. Hinter diesem Namen verbergen sich sechs junge Musiker, die auch richtig laut können.

Die norwegische Sängerin Jenny Hval bewegt sich zwischen der neuen Musik, zeitgenössischer Lyrik und Pop-Musik. Außerdem ist das Trio Blixt mit Raoul Björkenheim, Bill Laswell und Morgan Agren sowie das Lenine & Martin Fondse Orchestra im Programm des Festival-Samstags. Michalkes Sorgenkind ist der vierte Festivaltag am Pfingstmontag. Für diesen Tag muss er ein Programm stemmen, das sowohl die Festivalbesucher anspricht als auch ein neues Publikum. Dass dies funktioniert, dafür sollen die NDR Big Band, Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba aus Mali und Fred Kellner & die famosen Soulsisters.

"Es wird ein fröhlicher Abschied aus dem Festivalzelt", sagt Reiner Michalke und ist mit den Gedanken schon im nächsten Jahr: Dann zieht das Festival in die Konzert- und Theaterhalle am Solimare um. "Die neue Situation ermöglicht mir als Programmmacher neue Optionen. Das diesjährige Nachtprogramm fällt abgespeckt aus. Im Bollwerk 107 wird es aus Spargründen keine Moers-Festival-Veranstaltung geben. Es gibt nur eine Zusammenarbeit mit der Moerser Szenekneipe "Die Röhre". "Solange ich die Verantwortung für das Moers Festival habe, wird die Röhre bespielt. Denn dort gehört die Musik hin", betont Michalke.

(RP/rl)
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