Baustelle in der Innenstadt Sichtschutz soll Schandfleck von Moers verdecken

Moers · Seit im Sommer der Bau eines riesigen Einkaufzentrums geplatzt ist, befindet sich in der Moerser Innenstadt eine große Brachfläche. Von den Moersern wird sie als Schandfleck empfunden. Ein Sichtschutz mit Moers-Motiven soll ihn nun verdecken.

So sieht der "Schandfleck" von Moers aus
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So sieht der "Schandfleck" von Moers aus

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Foto: Dieker, Klaus

Die ISG hatte sich im Oktober zusammen mit dem Quartierforum Innenstadt, dem Werbering und der Initiative Homberger Straße zu Wort gemeldet, den Zustand des Geländes kritisiert und den Sichtschutz angemahnt. Die Abbruchstelle führe zu einem negativen Image der Innenstadt und beeinträchtige Anwohner und Einzelhandel, hieß es. Auf dem Gelände sollte ein riesiges neues Einkaufszentrum, die Grafengalerie, entstehen, doch aus den Plänen ist nichts geworden, das Abrissgelände liegt seither brach.

Leider scheint der Vorstoß der Moerser Interessensgruppen die flotte Aufstellung eines Sichtschutzes eher ausgebremst als beschleunigt zu haben. David Noll von der Dereco hatte bereits im August gesagt, dass man Angebote für geeignete Zäune einholen werde. "Wir haben unsere Bemühungen zunächst gestoppt, als wir von den Ideen aus Moers erfuhren", sagt er jetzt. ISG und Quartierforum würden nämlich einen gestalteten Sichtschutz einem nur zweckdienlichen Zaun vorziehen. "Wir haben die Idee, den Zaun mit Foto-Motiven aus Moers zu bedrucken", sagt zum Beispiel Axel Sandhofen vom Quartierforum. 5565 Euro wären dafür notwendig, eine Druckerei habe man schon ausfindig gemacht. Eine schnelle Sichtschutz-Lösung wäre dies freilich nicht.

Andrea Käfer, Vorsitzende der Moerser Immobilienstandortgemeinschaft, sollte Gespräche mit der Dereco führen, dabei scheint es aber Verzögerungen gegeben zu haben. "Wir haben Telefon-Ping-Pong gespielt", schildert sie auf Anfrage unserer Redaktion. Jetzt habe sie aber endlich bei der Dereco erfahren: Der Sichtschutz komme. Jeden Tag könne es soweit sein. David Noll bestätigt: "Der Auftrag ist raus." Es werde aber nun doch ein funktioneller, mit einer grünen Plane bespannter Zaun. Die Plane sei luftdurchlässig, so dass der Wind dem Zaun nichts anhaben könne.

Zum Konzept für das Gelände selbst konnte David Noll wenig Neues mitteilen. Es bleibt dabei, dass kein riesiges Einkaufszentrum mehr geplant sei, sondern eine Mischung aus Wohnen, Dienstleistung und Einzelhandel. Die Dereco sei im Gespräch mit Projektentwicklern und Architekten. "Wir machen eine Planung, die mehr Sinn macht als das, was früher geplant war", versicherte Noll. Um zeitliche Verzögerungen zu vermeiden, wolle man sich möglichst im Rahmen des bestehenden Planungsrechts bewegen; für die Grafengalerie hatte es bereits eine Baugenehmigung gegeben. David Noll hofft, dass die Bauarbeiten im Herbst 2017 beginnen können.

(RP)
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