Moers Moerser bilden Katastrophenschützer aus

Moers · 14 hauptamtliche Mitarbeiter der jordanischen Zivilschutzbehörde sind jetzt von THW-Helfern ausgebildet worden. Der Kurs war die zweite Maßnahme eines Kooperationsprojektes.

 Die Jordanier lernten unter anderem die Gerätschaften kennen.

Die Jordanier lernten unter anderem die Gerätschaften kennen.

Foto: THw

Am Samstag endete die zweiwöchige Ausbildung von 14 hauptamtlichen Mitarbeitern der jordanischen Zivilschutzbehörde General Directorate of Jordan Civil Defense (JCD). Auch neun ehrenamtliche THW-Helfer aus Moers waren dabei.

Zwei Wochen lang waren 14 jordanische Zivilschützer zu Gast auf dem zentralen THW-Übungsgelände in Wesel. Sie erhielten dort einen Einblick in die Methodik und Didaktik, mit der das THW in der Grundausbildung die Handhabung diverser Gerätschaften an ehrenamtliche Einsatzkräfte vermittelt. Die Grundausbildung des THW zeigt einen Querschnitt von Methoden, die genutzt werden, um etwa extremen Naturereignissen wie Sturzfluten oder Erdbeben zu begegnen. Der eigentliche Schwerpunkt der Ausbildung lag aber nur zum Teil in der Vermittlung von technischen Inhalten. Vielmehr war das Ziel des Trainings, den jordanischen Gästen das Wesen und den Aufbau einer von Ehrenamtlichen getragenen Organisation zu vermitteln. Ehrenamtliche Strukturen gibt es im Zivil- und Katastrophenschutz in Jordanien kaum. Insgesamt engagierten sich rund 40 THW-Einsatzkräfte, davon 9 ehrenamtliche aus dem Ortsverband Moers. Die Moerser Helfer waren unter anderem als Ausbilder eingesetzt oder sorgten für die Organisation, Transport und Logistik. Ein Moerser Helfer war sogar als Übersetzer für Arabisch eingesetzt.

Nach Abschluss des Trainings werden die Kollegen der jordanischen Zivilschutzbehörde das erworbene Wissen jetzt nutzen, um in Jordanien ehrenamtliche Strukturen für den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz aufzubauen. Gemeinsam werden THW und JCD künftig außerdem syrische Geflüchtete in Jordanien zu Katastrophenschützern ausbilden. Im Herbst folgt ein Gegenbesuch der ehrenamtlichen THW-Kräfte in Jordanien. Hier werden die ehrenamtlichen Helfer als Mentoren arbeiten und die Jordanischen Kräfte bei der Ausbildung von Ehrenamtlichen in Jordanien beraten.

Das vom Auswärtigen Amt finanzierte Kooperationsprojekt dient nicht nur dem Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den beiden Organisationen. Die Zivilschützer aus Jordanien und Deutschland lernen durch die gemeinsame Ausbildung und die gemeinsame Freizeitgestaltung außerdem auch die jeweils andere Kultur besser kennen.

Ganz nebenbei haben sich durch den Kontakt zwischen den Ehrenamtlichen THW-Helfern und den jordanischen Kollegen freundschaftliche Kontakte entwickelt. Insofern ist das Thema Ehrenamt nicht nur ein "Exportschlager", sondern auch eine Maßnahme zur Völkerverständigung.

Der Kurs war die zweite Maßnahme des vom Auswärtigen Amt finanzierten Kooperationsprojektes. Bereits im Mai lernten 14 jordanische Bevölkerungsschützer didaktische Methoden von THW-Kräften im THW-Ortsverband Essen. Dem THW-Ortsverband Wilhelmshaven hingegen steht die Erfahrung jetzt bevor: Seit Samstag begrüßen die dortigen THW-Helferinnen und -Helfer 15 Kollegen der tunesischen Zivilschutzbehörde Office National de la Protection Civile (ONPC), die sie für deren Aufgaben als Ausbilder fit machen. Auch hier werden wieder ehrenamtliche Moerser THW-Helfer mit ausbilden.

Wer sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit beim THW interessiert, kann sich unter "http://www.thw-moers.de" informieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Mitmachen kann jeder ab zehn Jahren. Nach oben gibt es keine Altersgrenze.

(RP)
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