Marode Cölve-Brücke Moerser wollen keine Duisburger werden

Moers · Die marode Cölve-Brücke verbindet Moers und Duisburg. Seit einigen Wochen ist sie gesperrt. Der SPD-Bezirksverband hatte gefordert, Moerser Gebiet an die Duisburger abzutreten. Dann würden sie sich, um die Reparatur kümmern. Die Moerser Anwohner sind verärgert.

 "Anlieger bis Baustelle frei. Über die Neustraße können Anlieger die kaputte Brücke umfahren." Der rot markierte Moerser-Bereich soll nach der Forderung des SPD-Bezirksverbands Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen zum Duisburger Stadtgebiet werden. "Anlieger bis Baustelle frei. Über die Neustraße können Anlieger die kaputte Brücke umfahren." Der rot markierte Moerser-Bereich soll nach der Forderung des SPD-Bezirksverbands Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen zum Duisburger Stadtgebiet werden.

"Anlieger bis Baustelle frei. Über die Neustraße können Anlieger die kaputte Brücke umfahren." Der rot markierte Moerser-Bereich soll nach der Forderung des SPD-Bezirksverbands Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen zum Duisburger Stadtgebiet werden. "Anlieger bis Baustelle frei. Über die Neustraße können Anlieger die kaputte Brücke umfahren." Der rot markierte Moerser-Bereich soll nach der Forderung des SPD-Bezirksverbands Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen zum Duisburger Stadtgebiet werden.

Foto: Google Maps

Regina Pelikan hat es am Sonntag in der Zeitung gelesen. Aufgebracht ist sie auch gestern Vormittag noch: "Ich bin froh, eine Moerserin zu sein", sagt sie, "eine Duisburgerin werden? Um Gottes Willen." Doch genau das könnte der Anwohnerin drohen: Sie wohnt an der Altenbruchstraße in Moers. Also genau in jenem Gebiet, dass nach dem Bezirksverband der SPD Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen künftig zu Duisburg gehören soll. Entstanden ist diese Forderung durch die beschädigte Cölve-Brücke, die Moers-Schwafheim und Duisburg-Trompet verbindet. Seit einigen Wochen hindern jedoch rote Baustellengitter den Verkehr daran, den Übergang zu befahren. "Moers muss das Gebiet an die Stadt Duisburg übergeben. Dann können wir Förderanträge stellen und das Problem alleine lösen", hatte der Chef des SPD-Bezirksverbands, Reiner Friedrich, verkündet.

Betroffen davon wäre der Bereich bis zur alten Römerstraße sowie das Gebiet entlang der ehemaligen B57 bis Rumeln. Mutmaßungen, dass der Rheinhauser SPD-Mann mit der Umverteilung des Gebiets womöglich auch das Gartencenter Schlösser und den Raiffeisenmarkt für Duisburg vereinnahmen will, schiebt er einen Riegel vor: "Das ist kein Trick, wir wollen nicht zusätzliche Gewerbesteuern kassieren", betont Friedrich. "Wir wollen nur, dass die Brücke wieder befahrbar ist." Betroffen ist dennoch ein Wohn- und Gewerbegebiet, in dem neben einem Netto-Supermarkt etwa auch ein Moerser Tiefbauunternehmen und eines für Beschichtungen liegen.

Regina Pelikan fühlte sich den Moersern immer verbunden: "Duisburg ist zu riesig und zu anonym." Das sei einer der Gründe, warum sie gegen einen Wechsel ist. "Ich vermute, dass die Grundstückspreise dann an Wert verlieren. So viele Gedanken habe ich mir darüber aber noch nicht gemacht", sagt die Hauseigentümerin, "es wäre ja auch ein riesiger Aufwand mit Ummeldungen und Adressänderungen." Verärgert ist auch Anwohnerin Gudrun Herrmann: "Das ist ein Urproblem, die Brücke ist lange schon marode und nichts ist passiert, weder von Duisburger noch von Moerser Seite." Seit 60 Jahren wohnt sie in Moers und fühlt sich dort verwurzelt: "Ich möchte keine Duisburgerin werden, wenn das passiert, würde ich sogar einen Umzug in Erwägung ziehen. Moers soll aktiv werden und dagegen sprechen", sagt sie und ärgert sich, dass über Jahre nichts an der Brücke gemacht wurde. "Es wäre eine Schande für die Stadt, wenn sie so ein riesiges Grundstückgebiet abgeben würde."

Da, wo sich die Grenzen Moers' und Duisburgs treffen, fällt eine Zuordnung nicht immer leicht. "Wir stehen in Moers", erklärt eine Passantin, die auf dem Bürgersteig der Straße "An der Cölve" steht. "Die Wiese dort gehört zu Duisburg. Die rechte Seite der Bindestraße ist wieder Moers."

"Die Vorschläge der Rheinhauser SPD werden bei uns verwaltungsintern diskutiert", sagte gestern ein Sprecher der Stadt Moers. "Wir müssen aber zunächst einmal hören, was die Duisburger Verwaltung will." Dazu soll ein Spitzentreffen zwischen dem Duisburger OB, Sören Link, und dem Moerser Amtskollegen Christoph Fleischhauer sowie den zuständigen Beigeordneten abgewartet werden. "Das wird noch innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden", hieß es. "Wir sind an einer gemeinsamen Lösung interessiert."

(ubg)
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