Moers Musikalisches Juwel in der St.-Martinus-Kirche

Moers · Die Heilige Messe als Festmesse hat in der Repelener St.- Martinus-Kirche Tradition. In diesem Jahr durfte sich die Gemeinde am zweiten Weihnachtstag über Anton Diabellis Misa brevis für Sopran-Solo, Chor, Violinen, Violoncello, Trompeten und Orgel freuen: Ein 1800 komponiertes Frühwerk des Meisters, "das weder für den Sänger zu hoch noch für den Violinspieler zu schwer und überhaupt leicht und kurz ist", wie der Komponist im Vorwort erklärt.

 Bis auf den letzten Platz war die St.-Martinus-Kirche am zweiten Weihnachtstag gefüllt

Bis auf den letzten Platz war die St.-Martinus-Kirche am zweiten Weihnachtstag gefüllt

Foto: Arnulf Stoffel

Trotz dieser Einschränkungen ist die kleine Messe ein festliches Werk im Stil der Spätklassik und gilt als musikalisches Juwel. Wegen der Kürze des "Werkchens" wurde der musikalische Teil ergänzt durch zwei weihnachtliche Lieder, die sich wunderbar in die Messe Diabellis einfügten, dessen Vita Pfarrer Heinrich Bösing zu Beginn des Gottesdienstes kurz zusammenfasste.

Die Lesung aus der Apostelgeschichte und die Predigt zum Gedenktag des Heiligen Stephan, der "uns in aller Radikalität die Konsequenz von Weihnachten vor Augen führte" verbanden sich mit der musikalischen Darbietung zu einem rundum stimmigen Gesamtbild. Der Chor präsentierte sich unter der Leitung von Kirchenmusikerin Annelie Herrmann bestens vorbereitet, und besonders die Männerstimmen bescherten immer wieder besondere Glanzeffekte, die mit der soliden Instrumentalbegleitung bestens harmonierten.

Für ein professionelles Solo sorgte die Sopranistin Ulrike Tervoort, die es sich nicht hatte nehmen lassen, den Gottesdienst in ihrer Repelener Heimatstadt mitzugestalten. "Es ist immer wieder schön, wenn du bei uns bist", sagte Pfarrer Bösing erfreut, als er sich für die gelungene Aufführung bedankte. Nach dem begeisterten Applaus der Gemeinde, die zum Abschluss mit dem Chor und den Instrumentalisten "O du fröhliche..." anstimmte, zog Organistin Gudrun Bachmann stellvertretend für die Ausführenden wie auch für die Zuhörer ein zufriedenes Resümee: "Wenn solch eine schöne Messe aufgeführt wird, ist das besonders feierlich. Das sind so Gänsehaut-Momente."

Mehr solcher Momente gibt es im neuen Jahr, denn für 2016 hat sich der Kirchenchor ambitionierte Projekte vorgenommen. Am Ostermontag soll Christopher Tamblings "Missa brevis" aufgeführt werden. Für den Weihnachts-Gottesdienst 2016 ist Mozarts "Krönungsmesse" geplant.Engagierte Sänger sind willkommen. Probenbeginn für die Tambling-Messe ist am 14. Januar 2016, Infos unter Telefon 02129 5909163.

(prs)
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