Moers Musikunterricht ist keine Frage des Alters

Moers · Vortragsstunde "Nur für Erwachsene" an der Musikschule Moers. Fast ein Zehntel der Schüler ist über 30.

 Der Gitarrenspielkreis trug Melodien von Antonio Vivaldi vor.

Der Gitarrenspielkreis trug Melodien von Antonio Vivaldi vor.

Foto: KLaus Dieker

Rund 3000 Schülerinnen und Schüler verzeichnet die Moerser Musikschule. Der Anteil der Erwachsenen, die unterrichtet werden und in einem Ensemble oder dem Musikschulorchester mitspielen, ist dabei erstaunlich hoch: etwa 250 Frauen und Männer im Alter zwischen 30 und 70 Jahren sind angemeldet. Bei einer Vortragsstunde unter dem Motto "Nur für Erwachsene!" hatten die älteren Schülerinnen und Schüler am Samstag im Kammermusiksaal die Gelegenheit, sich vor Publikum zu präsentieren.

Die Programmfolge war überaus abwechslungsreich. Während der Gitarrenspielkreis das Konzert mit Melodien aus den "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi eröffnete, spielte Christel Maas-Bessard, seit mehr als 25 Jahren Musikschülerin, , zur Klavierbegleitung von Martina Falk Musik von Udo Jürgens auf dem Fagott. Michael Wolff, der durch seine Tochter zum Musikunterricht gekommen ist, widmete sich dem Largo und Allegro aus der "Sonate C-Dur" für Querflöte von Jean-Baptist Loiellet. Im Gegensatz zu seiner Tochter, die mittlerweile mit dem Querflöten-Unterricht aufgehört hat, hält Michael Wolff dem Instrument und der Musikschule die Treue.

Im Anschluss an das klassische "Andantino" von James Hook, das Karen Harmsen mit weichem Trompetenklang vortrug, endete die erste Programmhälfte mit einer Mischung aus Swing und Pop. Neben dem schwungvollen "Swing Shift" für vier Saxophone waren dabei die Flötistin Katja Diemer mit dem melodischen Instrumentalstück "Prawn Cocktail", die Sängerin Mona Hermanns-Walz mit der gefühlvollen Ballade "Clown" und ein Gitarrentrio mit dem Pop-Song "Lemon Tree" zu hören.

Die zweite Konzerthälfte, die vom Klarinettenensemble der Musikschule mit einer feierlichen "Intrada" aus dem 15. Jahrhundert eröffnet wurde, bot dann fast ausschließlich klassische Kompositionen. So interpretierten Mirka Kunze und Petra Oster die "Träumerei" aus den "Kinderszenen" von Schumann auf ihren Querflöten, während Brigitta Meier die äußerst anspruchsvollen Klavierstücke von Alexander Skrjabin und Eric Satie souverän meisterte. Mit den Auftritten des Akkordeonensembles "Tastensprünge", das drei schwungvolle "Deutsche Volkstänze" präsentierte, sowie eines Blockflöten-Sextetts, das festliche Musik der Renaissance vortrug, endete das Vorspiel der unterschiedlichen Musikklassen.

Im Anschluss an das Konzert hatten angemeldete Besucher die Möglichkeit, in den Unterrichtsräumen ein Instrument ihrer Wahl unter fachlicher Anleitung einer Musikschullehrerin oder eines Musikschullehrers auszuprobieren.

Wem so viel Musik noch nicht reichte, der konnte am Samstagabend noch das wunderbare "Frühlingskonzert" der Violinistin Anna Tocchetti, die selbst Lehrerin an der Moerser Musikschule ist, und der lettischen Pianistin Margita Linde besuchen, die im Kammermusiksaal Werke von Arcangelo Corelli, Franz Schubert, Johannes Brahms und Alfred Schnittke spielten.

(cas)
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