Rheurdt Mutmaßungen über trockene Kuhlen

Rheurdt · Einwohner behaupten: So auffällig war der niedrige Wasserstand noch nie.

Verwundert und besorgt haben Einwohner von Rheurdt den niedrigen Wasserstand mancher Kuhlen bei Rheurdt bemerkt und unsere Zeitung darauf aufmerksam gemacht. Zu diesen Bürgern gehört auch Marga Haverkamp. Die jüngsten Aussagen von Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen, dass vor allem die nördlichen Kuhlen nahezu in jedem Sommer austrockneten, kann sie aus ihrer Erfahrung nicht bestätigen.

Marga Haverkamp hat dem Bürgermeister nun einen Brief gesandt, in dem es heißt: "Noch nie in all den Jahren war der Wasserstand so niedrig wie zur Zeit, und das Wasser wird jeden Tag weniger, seit ungefähr zehn Wochen ganz rasant." Sie hat da ihre eigene Vermutung: "Dieser Wasserverlust ist von Menschenhand verursacht."

Die Rheurdterin hat sich auch an anderen Kuhlengewässern umgesehen: "Am Samannshof ist die Lage normal", berichtet sie. "Aber von einem Anrufer, der am Littardweg wohnt, habe ich gehört, dass auch bei ihm das Gewässer schlammiger geworden ist."

Die Lineg hatte sich auf Anfrage ähnlich gelassen gezeigt wie die Verwaltung: Es handle sich um ein jahreszeitliches Phänomen, erklärte der Leiter des Geschäftsbereiches Wasserwirtschaft bei der Entwässerungs-Genossenschaft, Wolfgang Kühn.

Ein Anrufer habe gemutmaßt, der Vorgang könne mit dem Bergbau zu tun haben, berichtet Marga Haverkamp. Das ist aber unwahrscheinlich und wäre höchstens durch eine Senkung des Bodens denkbar. Der Bergbau unter Rheurdt ist im Jahr 2001 eingestellt worden, wie Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen berichtet. "Die Pumpen der Lineg und die Renaturierung des Landwehrbaches bei Schaephuysen sind alles noch Folgemaßnahmen dieser Zeit." An der Pastorskuhle gebe es zum Beispiel eine Pumpanlage, über die Wasser in die Nenneper Fleuth (und damit letztlich in die Niers) weitergeleitet werde. "Ein Teil des Wassers wird aber auch über die Kaplanskuhle zurück in die übrigen Kuhlen geleitet", erläutert Kleinenkuhnen.

(s-g)
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