Moers Nach Brand am Neumarkt: Probleme bei Landung von Hubschrauber

Moers · Rettungseinsatz im Wettlauf gegen die Zeit: Verbrennungen an den Beinen sowie eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitt gestern gegen sechs Uhr früh ein Mann bei einem Schwelbrand in einem Mehrfamilienhaus am Neumarkt. Der Verletzte musste so schnell wie möglich in ein Krankenhaus gebracht werden, das über eine Dekompressionskammer verfügt - in dieser kann das vom Blut aufgenommene Kohlenmonoxid gegen Sauerstoff ausgetauscht werden. Kohlenmonoxid ist ein Gas, das schon bei kleinen Mengen tödlich sein kann.

Für einen Transport zu einer Spezialklinik forderten die Einsatzkräfte einen Rettungshubschrauber an. Dieser konnte aber wegen der beengten Verhältnisse am Neumarkt nicht landen. Der Hubschrauber wurde zur Hauptfeuerwache am Jostenhof beordert. Feuerwehrleute leuchteten den dortigen Landeplatz aus, dennoch war es für eine Landung zu gefährlich - es war immer noch zu dunkel, außerdem spielte das Wetter nicht mit. Schließlich musste der verletzte Patient mit einem Rettungswagen in die Uniklinik Düsseldorf gebracht werden. Der Schwelbrand war in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses entstanden. Die Feuerwehr wurde um 6.10 Uhr alarmiert. Neben Kräften der Hauptfeuerwache rückten die freiwilligen Löschzüge Asberg und Stadtmitte aus. Zunächst hieß es, dass mehrere Personen sich auf einen Balkon des Hauses geflüchtet hätten, weil der Fluchtweg durch das verrauchte Treppenhaus abgeschnitten gewesen sei. Am Einsatzort konnten die Feuerwehrleute allerdings zunächst kein Rauch und Feuer bemerken. Zuvor eingetroffene Polizeibeamte berichteten jedoch, dass ein Anwohner Rauch im zweiten Obergeschoss bemerkt habe und sich eine Person in der betroffenen Wohnung befinde. Feuerwehrleute rückten unter Atemschutz bis zu der Wohnung vor, brachen die Tür auf und fanden den verletzten Mann auf einem schwelenden Bettkasten liegend vor. Der Schwelbrand wurde schnell gelöscht, die Rettung des Mannes eingeleitet. Parallel dazu suchten Einsatzkräfte das Gebäude auf weitere Personen und Brandstellen ab. Auf einem Balkon eingeschlossene Personen wurden nicht gefunden. Die Bewohner wurden aufgefordert, zu ihrer eigenen Sicherheit in ihren Wohnungen zu bleiben.

"Der geschädigte Mieter hatte trotz aller Umstände noch großes Glück gehabt", teilte die Feuerwehr Moers mit. In der Wohnung des Mannes hätten sich keine Rauchwarnmelder befunden, welche seit dem 1. Januar in Nordrhein-Westfalen Pflicht sind. "Nur der Aufmerksamkeit seiner Nachbarn verdankt der Bewohner das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte. Dieser Einsatz zeigt noch einmal wie wichtig es ist, einen Rauchwarnmelder in seiner Wohnung zu haben."

(pogo)
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