Moers Nach der Kirmes ist vor dem Großputz
Moers · Fünf Tage Kirmes-Ausnahmezustand sind seit gestern Abend vorbei, Schausteller, Stadt und Polizei sind zufrieden. Heute beginnt das finale Großreinemachen der Enni, die an fünf Tagen insgesamt 30 Tonnen an Müll sammelt.
Fast wie eine Hymne kommt das Kirmes-Fazit von Rudolf Edling, 1. Vorsitzender des Schaustellervereins Moers, daher: perfektes Kirmeswetter, sehr gute Besucherzahlen, ein tolles neues Schausteller-Zuhause am Solimare. Nur einen Wunsch hatte er gestern Nachmittag noch für die Moerser Kirmes 2013: "Dass es am Abend noch einmal richtig kracht – in der Luft und in der Kasse." Edling spricht vom Feuerwerk, mit dem traditionell am Dienstagabend fünf Tage Kirmes in Moers enden. Auch Thorsten Schroeder, Pressesprecher der Stadt, zieht ein positives vorläufiges Fazit: Fast perfekt sei die Kirmes gewesen, "Gutes Wetter, gute Besucherzahlen, recht wenige Einsätze von Polizei und Feuerwehr – vielleicht war alles sogar noch einen Tacken besser als im vergangenen Jahr". Und auch Josef Wißen, Sprecher der Kreispolizeibehörde Wesel, teilt den Eindruck von Stadtsprecher Schroeder, dass es ziemlich friedlich geblieben ist rund um die Kirmes. Genaue Angaben seien jedoch schwierig, weil nicht wirklich zu differenzieren ist, ob es sich um ein "Kirmes-Delikt" handelt oder nicht.
Sogar die Parkplatz-Frage, die in den Vorjahren immer Ärgernis für viele Moerser war, ist in diesem Jahr weniger problematisch gewesen. Dadurch, dass sämtliche Schausteller-Wohnwagen auf den Platz am Solimare standen, waren beispielsweise an der Mühlenstraße immer noch Parkplätze frei. 200 Parkplätze mehr als in den Vorjahren gab es dort in diesem Jahr. Und auch die Schausteller waren mit der Verlagerung nach außen zufrieden. "Das war super organisiert von der Stadt", sagt Schausteller-Chef Edling.
Der Betreiber der "Airport Bar" und seine Schausteller-Kollegen sind jetzt schon wieder unterwegs zur nächsten Kirmes. "30 Prozent der Schausteller fahren nach Bonn-Pützchen." Heißt: Beim Abbau gestern Abend war Tempo angesagt, bis sechs Uhr am Morgen sollte jede Bierbude, jedes Karussell und jeder kleinste Losestand in den großen Lkws verpackt und schon wieder auf der Autobahn sein.
Damit Moers nach der Kirmes dann auch bald wieder aussieht wie Moers vor der Kirmes, rückt die Enni-Reinigungstruppe direkt aus, wenn die Schausteller weg sind. Schon an den Kirmestagen selbst waren jeden Morgen acht Mitarbeiter unterwegs, um Straßen und Plätze zu säubern, 30 Mülleimer mit je 120 Litern zu leeren und die Müllsäcke der Schausteller entgegenzunehmen. Heute früh aber ist finales Großreinemachen angesagt: Mit zwei Pritschenwagen, zwei großen und einer kleinen Kehrmaschine (eine wird eigens aus Duisburg geliehen) werden zunächst Straßen und Gehwege und dann die Plätze wieder vorzeigbar gemacht. Als letztes geht es für die Enni-Mitarbeiter zum Campingplatz am Solimare, auf dem erstmals die Schausteller-Wohnwagen standen. "Da müssen fünf 770-Liter-Container geleert werden", sagt Katja Nießen von der Enni.
Spätestens morgen dann sollen Friedrich-Ebert-Platz, Kastellplatz und Neumarkt wieder komplett freigegeben sein für parkende Autos – einen Abbautag würde man sich üblicherweise gönnen, sagt Schröder. Alles, was vorher klappt, ist gut. Die Enni jedenfalls will schon gegen Mittag allen Müll eingesammelt und jeden Platz gekehrt haben.
"Karneval und Kirmes sind einfach immer echte Herausforderungen für uns", sagt sie. Insgesamt sammeln die Enni-Mitarbeiter an fünf Tagen Kirmes rund 30 Tonnen Müll in der Innenstadt ein – "das entspricht drei vollen Müllwagen und der Hälfte einer kompletten Müll-Leerung in Kapellen", sagt Nießen.
