Moers Nach Messerattacke: 33-Jähriger muss in die Psychiatrie

Moers · Nach einer brutalen Messerattacke auf einen Mitbewohner im Asylbewerberheim muss ein 33-Jähriger dauerhaft in die Psychiatrie. Das Landgericht kam zu dem Ergebnis, dass der Mann nicht schuldfähig war, als er auf sein Opfer mit dem Messer einstach. So sah es auch der der Staatsanwalt, der beantragte, den Mann vom Vorwurf des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung freizusprechen und seine Unterbringung anzuordnen.

Der Asylbewerber aus Marokko hatte eingeräumt, dass es am 4. Juni 2016 zu einer Auseinandersetzung mit dem Mitbewohner kam. Beide lebten in dem Heim auf der Franz-Haniel-Straße. Der 33-Jährige hatte sich dort nach eigenen Angaben in der Zeit kurz vor der Tat kaum noch aufgehalten. Grund seien schon länger andauernde Streitigkeiten mit dem späteren Opfer gewesen. Er habe es nicht mehr ausgehalten, dass der zuvor mit ihm befreundete Landsmann ihn immer wieder sexuell bedrängte, sagte der Beschuldigte. Der Mitbewohner habe ihn außerdem vor anderen bloßgestellt und wahrheitswidrig von Sexualkontakten mit ihm erzählt.

Kurz vor der Tat war der 33-Jährige in einem psychiatrischen Krankenhaus in Rheinberg, hatte die Behandlung aber gegen den ärztlichen Rat beendet. Als er nach Moers zurückkam, habe das spätere Opfer erneut abfällig über ihn geredet, glaubte der Beschuldigte. Er wisse, dass er den anderen verfolgte und mit einem Teppichmesser verletzte. Das Opfer war durch Stiche und Schnitte im Halsbereich verletzt worden. Ein Stich verfehlte knapp die Schlagader. Das Gericht folgte den Ausführungen eines Sachverständigen, der eine psychische Störung des 33-Jährigen bestätigte.

(BL)
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