Moers Nach Rekordjahr Zuschlag für Enni im Kreis Kleve

Moers · Erstmals wird die Enni Gas in den Kreis Kleve verkaufen. Nachdem das Unternehmen vor eineinhalb Jahren bereits in Rheinberg bei einer Ausschreibung erfolgreich war, schlug es jetzt erneut den Konkurrenten Gelsenwasser in Uedem (Kreis Kleve) aus dem Feld.

"Damit wandelt sich die Enni von einem Stadtwerk zu einem regionalen Versorger", sagte gestern bei der Bilanzpressekonferenz Stefan Krämer, Geschäftsführer der Enni Energie und Umwelt. Unmittelbar vor Beginn der Bilanzpressekonferenz hatte Uedems Bürgermeister Reiner Weber ihm die gute Nachricht mitgeteilt.

Im fünften Jahr in Folge haben Krämer und seine 212 Mitarbeiter 2016 wieder Rekordzahlen produziert. Das Unternehmen legte in allen Bereichen zu. Während der Umsatz von 178 auf 179,3 Millionen Euro stieg, überschritt der Gewinn vor Steuern mit 18,2 Millionen Euro erstmals die Marke von 18 Millionen. Darüber dürfen sich besonders die Städte Moers und Neukirchen-Vluyn freuen, die von der Enni über Gewinnausschüttungen, Konzessionsabgaben und Gewerbesteuereinnahmen 18, 9 Millionen Euro erhalten.

Möglich war dieses Ergebnis nur, weil Enni längst schon ein national agierender Energieversorger ist. So beziehen sowohl Großkunden wie Einzelhaushalte in der gesamten Bundesrepublik Strom aus Moers. "Allein in Köln haben wir 1000 Kunden", sagte Krämer. 30 Prozent des Stromabsatzes realisiert das Unternehmen inzwischen außerhalb seines Heimatmarktes.

Daneben wurden aber auch neue Geschäftsfelder entwickelt und ausgebaut. So hat die Enni die Gewerbegebiete Hülsdonk und Genend komplett mit Glasfaserleitungen versorgt und bietet dort nun auch in Konkurrenz zu Telekom & Co Dienstleistungen wie Telefon, Internet und TV an. Noch richtet sich das Angebot nur an Geschäftskunden, doch sei nicht ausgeschlossen, so Krämer, dass man in fünf bis zehn Jahren auch an den Privatverbraucher herangehen werde.

Guter Hoffnung war Krämer am Vormittag noch, dass die Enni von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für den Bau eines Solarkraftwerks an der A 40 in Vinn bekommen werde. Doch noch während die Pressekonferenz lief, gab die Agentur das Ausschreibungsergebnis bekannt. Die Enni war nicht dabei. Das Unternehmen will in drei Monaten einen neuen Anlauf starten.

(ock)
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