Rheurdt Neue Ideen für das Herz Schaephuysens
Rheurdt · Vier Architekturbüros stellten dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung ihre Pläne dazu vor, wie sich Bürgermeister-Beelen-Platz und Pastoratstraße entwickeln sollen. Die Entscheidung fällt voraussichtlich Anfang Juli.
Das Ökodorf ist eine Hochburg der Architekten. Gleich vier stammen aus Rheurdt und Schaephuysen oder leben dort. Sie kennen den Bürgermeister-Beelen-Platz und die Fläche, die zwischen Hauptstraße, Grünstraße und Pastoratstraße liegt. Da diese Fläche der Gemeinde gehört und von diesen Architekten das "Herzstück Schaephuysens" genannt wird, kamen sie von sich aus auf die Verwaltung zu, Pläne zu entwerfen. Außerdem legte das Ingenieurbüro "Pohlkamp & Osthues" aus Telgte Entwürfe vor. Nachdem der Rheurdter Architekt Jochem Bellinger kurzfristig abgesagt hatte, stellten so vier Büros ihre Pläne jetzt im Ausschuss für Gemeindeentwicklung vor.
Alle Büros setzen auf eine zweieinhalbgeschossige Bebauung. Dies wirkt kleinteilig, anders als die, die vor zwei Jahre von der GWS Wohnungsbaugenossenschaft Geldern vorgeschlagen und von der Politik abgelehnt worden war. Alle Büros regen an, die Fläche zur Hauptstraße als Parkplatz zu belassen. Sie wollen die Anzahl der 45 öffentlichen und privaten Stellplätze nicht verändern. Die Fläche soll zur Hauptstraße hin offen sein. Alle Büros schlagen vor, parallel zur Grünstraße Gebäude zu errichten. Außerdem planen alle, in den Erdgeschossen ebenerdige, seniorengerechte Wohnungen und optional Geschäfte einzurichten.
Darüber hinaus gibt es Unterschiede. Robert Wetzels, bob-architektur aus Köln, will mit seinen Gebäuden Räume schaffen und die Grünfläche um das Pastorat in die Siedlung hineinzeihen. Um den runden Hof ordnet er versetzt elf verklinkerte Häuser an.
Herbert Pohlkamp und Alexander Osthues legen ihren Schwerpunkt auf die "Belebung des Dorfplatzes", wie sie ihr Konzept nennen. Ein Bistro soll zu dieser Belebung beitragen, ebenso Flächen für Büros. Zwei Gebäudetrakte sollen entstehen, die durch ihre architektonische Gliederung kleinteilig aussehen.
Ralf Schiwy, "schiwy architektur" Rheurdt, setzt auf Pragmatismus. Das "Dachgeschoss" seiner Gebäude ist ein Vollgeschoss mit begrüntem Flachdach, das sich hinter einem Mansarddach verbirgt, wie neue Häuser mit Mansarddach in alten niederländischen Seestädten. Er will mit drei Gebäuden, die mächtig wirken, einen kleinen Platz hin zur Grünstraße schaffen.
Nils Lehmann setzt ebenfalls auf Pragmatismus. Der Architekt, der im Schaephuysener Ortskern in einen alten Bauernhof wohnt, regt eine Tiefgarage an. Um diese nicht wie einen Kerker wirken zu lassen, will er sie an einigen Punkten oben zu einem Park öffnen, der von drei Gebäuden umgeben ist.
Die Fraktionen beraten jetzt über die vier Entwürfe. Am 5. Juli entscheidet der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Ökologie.