Rheurdt/Kreis Neue Warn-App bewährt sich in der Region immer häufiger

Rheurdt/Kreis · Glatteis, Vogelgrippe, Großbrände - eine neue Warn-App des Bundesamtes für Katastrophenschutz wird in Rheurdt, Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort schon von vielen Bürgern genutzt.

 Nina warnt vor Gefahren - übers Smartphone.

Nina warnt vor Gefahren - übers Smartphone.

Foto: Achim Blazy

Als "Sirene für die Hand- und Hosentasche" wird sie auf der Internet-Seite der Gemeinde Rheurdt beworben: die Notfall-Informations- und Nachrichten-App, kurz Nina. Entwickelt wurde sie durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, herunterladen kann man sie kostenlos aufs Smartphone.

Ein Rheurdter, der dieses Angebot nutzt, ist Feuerwehrleiter Holger Lamers. "Auf diesen Apps wie Nina oder Katwarn wird man beispielsweise über Großschadenslagen informiert." Auch auf Wetterereignisse können die Nutzer sich so frühzeitig einstellen. "Der Deutsche Wetterdienst stellt mittlerweile seine Daten in Nina ein", sagt Ralf Spengel, der bei der Gemeinde Rheurdt für den Bereich Ordnung zuständig ist. Jüngst wurde auch über einen Großbrand im nahen Geldern alarmiert - dort brannte eine Halle der Firma Ruwel. Bei der Feuerwehr in Moers wurde diese Meldung verfolgt. "In diesem Fall hat Nina, wie wir gehört haben, gut geklappt. Gerade, wenn es um Rauchwolken geht, die ja kilometerweit ziehen, ist das sehr sinnvoll", sagt der Moerser Wehrführer Christoph Rudolph.

In den Kreisen Kleve und Wesel wird die App immer öfter verwendet - das zumindest lässt sich aus den Zahlen schließen, die das Bundesamt für Bevölkerungsschutz mitteilt: "Im Kreis Wesel gibt es zurzeit mehr als 35.000 und im Landkreis Kleve mehr als 25.000 Nutzerinnen und Nutzer, die diese Orte in Nina für sich abonniert haben." Diese Zahlen sind allerdings Richtwerte, weil nicht alle Nutzer zustimmten, dass das Amt diese Daten erhält. Zudem können sich Nutzer auch für mehrere Orte warnen lassen. Bundesweit wird die Zahl der Nina-Nutzer auf rund eine halbe Million geschätzt.

Für Rheurdt und andere Kommunen im Kreis Kleve wird die App unter anderem von der Leitstelle der Kreisverwaltung gespeist. "Jüngst gab es eine Warnung des Veterinäramtes wegen einer Sperrung bei Rees", berichtet Kreis-Polizeisprecher Manfred Jakobi. "Es mussten kurzfristig wegen der Vogelgrippe auf einem Hof viele Tiere gekeult werden, so wurde die L 7 gesperrt."

Im Kreis Wesel gehört die Leitstelle noch nicht zum Kreis der Nina-Unterstützer. "Wir bauen ein neues Gebäude, das Anfang Juni eingeweiht werden soll. Dann werden wir auch beginnen, Meldungen auf Nina zu stellen", sagt Helmut Gangelhoff, Leiter des Fachbereichs Gefahrenabwehr beim Kreis.

Bei den Feuerwehren in der Region ist die Nutzung der App schon Standard. Das bestätigt unter anderem Lutz Reimann, der Wehrführer in Neukirchen-Vluyn: "Das ist eine gute Sache, weil jeder es individuell einstellen kann, je nachdem, wo er wohnt oder unterwegs ist." Die Nachricht auf dem Smartphone sei "eine einfache Methode, die Bürger zu erreichen", nicht nur wenn Wetterereignisse wie die das Glatteis am Wochenende, sondern auch, wenn eine Bombe entschärft werden muss, was ja meist mit Sperrungen und Evakuierungen einhergeht.

Auch Ludwig Kathage, stellvertretender Feuerwehrführer in Kamp-Lintfort, findet das Prinzip gut: "Diese App wird verstärkt genutzt."Sein Moerser Kollege Christian Rudolph betont zwar, dass es auch weiterhin die Information der Bürger durch Sirenen und Radiodurchsagen geben werde. "Aber wir sind heute gehalten, die Menschen mit den verschiedensten Medien zu erreichen."

Alles Wichtige über das Herunterladen der App finden sie unter www.bbk.bund.de/NINA.

(s-g)
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