Moers Neues Herz für Moers

Moers · Investor MAB Development ausgesprochen plant in bester Innenstadtlage am Königlichen Hof ein offenes Stadtquartier für Wohnen und Handel. Dafür sollen knapp 100 Millionen Euro investiert werden.

Ein offenes Konzept für Wohnen und Handel nennt Investor MAB Development seine Pläne für ein neues Einkaufszentrum am Königlichen Hof. Man könnte es auch einen großen Wurf nennen. Denn es geht einfach um die Idee, an dieser wichtigen Innenstadtlage in Moers nicht wie in anderen Städten einen weiteren Konsumtempel aus einem Guss zu errichten, keine neue Mall, Galerie oder Arcaden, sondern ein neues Stadtquartier aus mehreren Gebäuden, die von verschiedenen Architekten entworfen werden sollen, so als ob dieses neue kleine Viertel gewachsen sei.

Ein Jahr für Verhandlungen

Nachdem sich der Moerser Stadtrat am Mittwoch Abend einstimmig für dieses Konzept ausgesprochen hatte, präsentierten gestern MAB-Geschäftsführer Michael L. Flesch und Projektentwicklerin Caroline Rauschenbach ihre Pläne für Moers den Vertretern der Medien. MAB hat jetzt zwölf Monate Zeit, die schwierige Grundstückssituation zu klären. Mit acht verschiedenen Eigentümern muss verhandelt werden. Der einstimmige Ratsbeschluss ist aber für Flesch ein gutes Signal für die anstehenden Gespräche. Wenn die Grundstücksfrage geklärt ist, stehen technische Gutachten an, etwa für die zweigeschossige Tiefgarage mit rund 1000 Plätzen oder für die Veränderung der Verkehrsströme. Ein Projekt dieser Größenordnung brauche für seine Verwirklichung drei Jahre, so dass 2013/14 frühestens mit diesem neuen Stadtquartier, das die Kleinteiligkeit der anschließenden Altstadt mit aufnimmt, zu rechnen ist. In dieser Zeit werden dann knapp 100 Millionen Euro in Moers investiert, damit rund 15000 Quadratmeter neue Einzelhandelsfläche und 5000 bis 6000 Quadratmeter Wohnfläche im Herzen der Stadt entstehen.

Die Pläne, die übrigens in der DAB-Zentrale in Den Haag entstanden, sehen ein Quartier vor, das kein Einkaufs-Biotop sein soll, sondern sich als ein "neuer Teil" der Altstadt anschließt und den Passantenstrom zwischen Stein-, Homberger und Uerdinger Straße über einen "Loop" (Schleife) neu lenkt. Zum Königlichen Hof gehören für MAB zwingend Gastronomie und ein Lebensmittel-Supermarkt dazu. Projektplanerin Caroline Rauschenbach zeigte sich von Anfang an begeistert vom "wunderschönen" Stadtgrundriss mit den Wall- und Grabenanlagen. In Oberhausen, Roermond, Duisburg , Essen und Dinslaken sind Einkaufszentren mit rund 230 000 Quadratmetern Verkaufsfläche entstanden. Das habe Kaufkraft abgezogen. Die Stadt Moers mit Lokalmatador Braun brauche neue Flächen, die innerstädtisch Impulse setzten.

(RP)
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