Moers / Kamp-Lintfort / Neukirchen-Vluyn Niag setzt auf Schüler und Studenten

Moers / Kamp-Lintfort / Neukirchen-Vluyn · Das Nahverkehrsunternehmen bietet ab dem 25. März neue Verbindungen von Duisburg zum Hochschulstandort Kamp-Lintfort an. Dafür wird die Linie 7 zwischen Moers und Neukirchen-Vluyn erheblich ausgedünnt.

 Ein Bus der Linie SB 10 am Vluyner Platz. Ab dem 25. März fahren die aus Duisburg kommenden Busse von hier über die Lintforter Straße und Friedrich-Heinrich-Allee bis Kamp-Lintfort weiter. Fahrzeit: zwölf Minuten.

Ein Bus der Linie SB 10 am Vluyner Platz. Ab dem 25. März fahren die aus Duisburg kommenden Busse von hier über die Lintforter Straße und Friedrich-Heinrich-Allee bis Kamp-Lintfort weiter. Fahrzeit: zwölf Minuten.

Foto: Klaus Dieker

Mehr als 1000 Studenten bevölkern bereits den Campus der Hochschule-Rhein-Waal in Kamp-Lintfort. Das macht sich jetzt auch in dem neuen Streckenangebot, der Niag bemerkbar, das ab dem 25. März gelten soll. Dabei gibt es Gewinner und Verlierer.

Gewinner Vor allem Kamp-Lintfort profitiert deutlich von dem neuen Angebot. So wird es mit der Schnellbuslinie SB 10, die bisher nur zwischen Neukirchen-Vluyn, Moers und Duisburg verkehrt, eine direkte Anbindung der Hochschule Rhein-Waal an den Ortskern von Neukirchen-Vluyn geben. In jede Richtung soll es drei zusätzliche Direktfahrten am Vormittag und am Nachmittag geben. Die Fahrzeit zwischen Vluyner Platz und Hochschule beträgt nur zwölf Minuten.

Die Busse der Linie SB 30 von Kamp-Lintfort über Moers nach Duisburg verkehren künftig von Montag bis Samstag im 30-Minuten-Takt. Am späten Samstagnachmittag verkehren zusätzliche Busse zwischen Duisburg und Moers. Erstmals verkehrt der Schnellbus auch am Sonntag zwischen Duisburg und Moers (sechs Mal pro Richtung) sowie zwischen Duisburg und Kamp-Lintfort (drei Mal pro Richtung). Künftig sollen auch die Haltestellen "Bertastraße" in Repelen und "Franzstraße" in Kamp-Lintfort angefahren werden.

Verlierer Da das Unternehmen vom Kreis nicht mehr Geld als bisher erhält, mussten zur Gegenfinanzierung weniger frequentierte Linien ausgedünnt werden. Am stärksten betroffen sind die Nutzer der Linie 7 zwischen Moers und Neukirchen-Vluyn. Dort wird es künftig an Schultagen sieben und in den Ferien sogar 14 Fahrten weniger pro Richtung geben. Zwischen Neukirchen-Vluyn, Rheurdt und Kamp-Lintfort bleibt die bisherige Taktung bestehen.

Die Linie 32 soll zwischen Moers und Kamp-Lintfort ab dem 25. März an Wochenenden und Ferientagen eingestellt werden. Lediglich an Schultagen werden noch einige Busse zur Beförderung von Schülern eingesetzt. Laut Niag böten die Linien SB 30 und 911 Alternativen.

Besonders in Neukirchen-Vluyn war die Ankündigung der Änderung nicht gut aufgenommen worden. Der Beigeordnete Ralf Eccarius hatte in einem Brief an die Niag von einem "Kahlschlag" gesprochen. Haltestellen wie die Ricarda-Huch-Straße und die Pastoratsstraße würden nicht mehr bedient. "Was bleibt, ist im Grunde nur noch eine Schülerlinie", sagte Eccarius im Ausschuss für Stadtentwicklung.

Niag-Geschäftsführer Hans-Joachim Berg verteidigte das Vorgehen seines Unternehmens: Außerhalb der Schulzeit habe das Fahrgastaufkommen der Linie 7 bei 0,5 Personen pro Fahrt gelegen. "Wo die Nachfrage gegen Null tendiert, macht es keinen Sinn, das Angebot aufrecht zu halten", sagte er, zumal sein Unternehmen kritisiert werde, wenn "Geisterbusse" durch die Gegend führen. Er schloss nicht aus, dass es künftig auch eine Bahnanbindung für den Campus in Kamp-Lintfort und das geplante Berufsschulzentrum Moers geben könne.

(RP)
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