Moers Nühlen: 120 Arbeitsplätze an der Stadtgrenze

Moers · Der Moerser Kaufmann Hans Nühlen plant in Hochheide einen Lebensmittelmarkt, einen Drogeriemarkt und ein Schuhgeschäft.

 180 Parkplätze, ein Lebensmittel-Vollversorger mit 2000 Quadratmetern Fläche (links unten), Flächen für einen Drogeriemarkt (rechts) und ein Schuhgeschäft (Dreieck links oben) sowie zwei Zufahrten sind geplant.

180 Parkplätze, ein Lebensmittel-Vollversorger mit 2000 Quadratmetern Fläche (links unten), Flächen für einen Drogeriemarkt (rechts) und ein Schuhgeschäft (Dreieck links oben) sowie zwei Zufahrten sind geplant.

Foto: Odenthal

Seit der Schließung von Edeka und Kaiser's und dem Umzug der Netto-Filiale gibt es für die Menschen in Homberg-Hochheide rund um die Moerser Straße kein großes Lebensmittelgeschäft mehr. Das soll sich jetzt ändern: Auf einem 12 750 Quadratmeter großen Gelände zwischen Rheinpreußenstraße, Moerser Straße, Ottostraße und Eberhardstraße soll ein Nahversorgungszentrum mit insgesamt 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen - mit einem Lebensmittel-Vollversorger, einem Bäcker mit Außengastronomie, einem Drogeriemarkt und einem Schuhgeschäft. Investor ist Dr. Hans Nühlen, Inhaber des Autohauses Nühlen.

Die Mieter stehen noch nicht definitiv fest. Aber Nühlen betont, dass er mit den "Marktführern der jeweiligen Branche" verhandele, also im Lebensmittelbereich mit Edeka und Rewe und eventuell auch Kaiser's, im Drogeriebereich mit Dm und Rossmann. "Wir wollen ein breites Versorgungsangebot schaffen, das auch nach 25 Jahren noch Bestand hat", so Nühlen.

Versorgungslücken schließen

Vor allem mit dem Vollversorger, aber auch mit dem Schuhgeschäft werde in Hochheide eine Versorgungslücke geschlossen. Nühlen erwartet eine hohe Kundenfrequenz, auch von Menschen aus Moers, und ist sich sicher: "Das wird auch die Moerser Straße aufwerten." Nühlen betont: "Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zur Ladenstadt." Darin, dass mit Deichmann in der kommenden Woche bereits ein neues Schuhgeschäft an der Moerser Straße eröffnen wird, sieht er kein Problem. "Gerade hier ist der Bedarf riesig", sagt er. Hochheide vertrage locker auch zwei Schuhgeschäfte.

Dass er sein Projekt als Ergänzung zur Ladenstadt versteht, zeigt sich schon an den vorläufigen Bauplänen: Die Einzelhandelsfläche, die direkt an der Moerser Straße liegen wird, soll zur Straße hin Schaufenster haben, sich also "nach Norden hin öffnen". Das, so Nühlen, sei auch eine wichtige Forderung der Verwaltung gewesen, die sonst, wie der beauftragte Stadtplaner Jochen Füge betont, "voll hinter uns steht". Auch aus der Bezirkspolitik, die jetzt von den Plänen unterrichtet worden sei, habe es ein "sehr positives Feedback" gegeben. Nühlen und sein Team hoffen jetzt, dass die Politik ihnen den Weg für das Vorhaben ebnet. Gleich in den ersten beschlussfassenden Sitzungen nach der Kommunalwahl (25. Mai) sollen die politischen Beratungen beginnen.

Die Genehmigung steht noch aus

Nühlen hofft, dass dann schnell die Genehmigung erteilt wird und im Sommer 2015 mit dem Bau begonnen werden kann; eröffnet werden könnte dann im Frühjahr 2016. Nühlen hat sein Großprojekt, mit dem er, wie er sagt, "deutlich mehr als 100 neue qualifizierte Arbeitsplätze und weitere 20 Stellen für ungelernte Kräfte schaffen" wird, von langer Hand geplant. Bereits 2005 zog das im Planungsgebiet liegende Karosseriecenter seines Autohauses nach Rheinhausen um. Seitdem nutzt die Dekra Teile des Gebäudes als Prüfstation. Aber die Dekra wird an der Rheindeichstraße 18 in Homberg neu und größer bauen und Ende des Jahres umziehen.

Netto war bereits 2012 vom Nühlen-Gelände weiter südlich auf das ehemalige Minrath-Gelände an der Rheinpreußenstraße 73 gezogen. Vor zwei Jahren hat Nühlen die leerstehende Gaststätte "Hochheider Eck" gekauft, ebenso wie das Gelände der Shell-Tankstelle, die mittlerweile abgerissen ist. Und dann, vor wenigen Wochen, erwarb Nühlen die Häuser des städtischen Wohnungsunternehmens Gebag an der Eberhardstraße 9-23. "Nur noch ein Drittel der dortigen Wohnungen ist überhaupt noch belegt", sagt Oliver Odenthal vom von Nühlen beauftragten Immobilienbüro. Die Gebag, erläutert Stadtplaner Füge, habe schon vor Jahren beschlossen, nicht mehr weiter in die stark sanierungsbedürftigen Wohnungen zu investieren und nicht mehr neu zu vermieten. Mit den noch verbleibenden Mietern verhandele die Gebag gerade über einen Umzug. Sie wolle den Mietern "adäquaten Ersatzwohnraum" in Hochheide anbieten.

(RP)
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