Moers Online-Plattform bietet neue Zugänge in die Museumswelt

Moers · Gestern stellten die Bildungskonferenz und die Messe der Museen ihr neues Netzwerk im Grafschafter Museum vor. Es repräsentiert die starke kulturelle Vielfalt der Region Rhein-Maas-Waal.

 Koordinatorin Ingrid Misterek-Plagge

Koordinatorin Ingrid Misterek-Plagge

Foto: Gottfried evers

Rund 90 Vertreter aus der breit aufgestellten Museumsarbeit am Niederrhein erlebten gestern im Moerser Schloss die Präsentation eines nagelneuen Informationsportals. Der Kulturraum Niederrhein hatte dazu eingeladen. Unter dem Slogan "Klasse, ins Museum" (kim) geht von der Homepage www.kim-euregio.eu ein starker Impuls aus, der Kindergärten und Schulklassen wie auch Erwachsene erreichen soll. Die Seite dient als Plattform und ist offen für weitere Museen, so Koordinatorin Ingrid Misterek-Plagge vom Kulturraum.

Der Nutzen liegt auf der Hand. Lehrer wie Schulklassen können sich aus dem facettenreichen Angebot der verschiedensten Museen einen Workshop aussuchen. Insgesamt 81 Module stehen zur Auswahl. "Schulklassen fahren in das jeweilige Museum und finden für verschiedenste Unterrichtsfächer Material vor", so die Koordinatorin. Rund 20 Unterrichtsfächer können gebucht werden, angefangen von Geschichte über Kunst bis zur Mathematik.

Museum wird zum Ort, an dem Bildungserlebnisse möglich sind und an dem die eigene Region erlebbar wird. "Die Homepage, die nun freigeschaltet ist, dient als Beitrag zur regionalen Strukturentwicklung", sagt Misterek-Plagge. Die Lehrkraft kann mit ihrer Klasse gezielt nach dem geeigneten Museum suchen. Langwierige Flyerbestellung, kopierte Texte für die Vorbereitung entfallen. "Vor allem ist die Klasse eingebunden, da die Homepage auch für mobile Datenträger konzipiert wurde", so Misterek-Plagge. Weiterer Pluspunkt: Die Klasse kann nach Erledigung aller Formalitäten auch einen Reisekostenzuschuss für die Busfahrt beantragen.

Um als Museum gelistet zu werden, sind gewisse Standards zu erfüllen, wie die Moerser Museumsleiterin Diana Finkele betont. Pädagogische Vor- und Nacharbeit zum gewählten Thema muss gegeben sein. Eine gewisse Professionalität in der Museumsführung ist Voraussetzung. Welchen Schub die regionale Museumslandschaft erwarten kann, fasst Diana Finkele zusammen. Für die Museen mit all ihren Angeboten bringt die Homepage kostenfreie Werbung und erleichtere die Planung für alle Verantwortlichen. "Vor allem, weil alles völlig unbürokratisch abläuft." Hinzu kommt ein Newsletter, der regelmäßig über neue thematische Angebote und Workshops informiert. Der Niederländer Jos de Kunder vertritt sein Land und verspricht sich grenzüberschreitende Kontakte dank medialer Transparenz. Für Ralph Zinnikus, Dezernent für Weiterbildung und Kultur der Bezirksregierung Düsseldorf, war es ein gelungener Aufschlag: "Wir schaffen Berührungen und neue Zugänge mit der modernen Museumswelt." Dabei gelinge es der Region überzeugend, sich als reiche Kulturregion zu präsentieren. Gefördert wird das Projekt auch durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft.

(RP)
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