Moers Perspektive fürs Moers Festival

Moers · Der Vorschlag der Moers Kultur GmbH, die Theaterhalle am Solimare zur Veranstaltungshalle umzubauen, fand gestern ein positives Echo in der Moerser Politik. Der FBG-Fraktionschef Claus Peter Küster lobte den Vorschlag von Ulrich Greb, Geschäftsführer der Moers Kultur GmbH, und Festivalchef Reiner Michalke als "hervorragende Idee": "Wir wollen auf jeden Fall dazu beitragen, dass die Umsetzung gelingt." Ingo Plückhahn, kulturpolitischer Sprecher der FBG, betonte, dass es seit Gründung der Freien Bürgergemeinschaft ein Wunsch gewesen sei, dass Moers eine Veranstaltungshalle bekomme.

Wie berichtet, soll die Theaterhalle am Solimare zur Konzerthalle umgebaut werden. Das Land hat einen Zuschuss von 800 000 Euro in Aussicht gestellt. CDU-Sprecher Ingo Brohl bezeichnete den vorgestellten Plan als eine "charmante Idee". "Aus unserer Sicht gibt es aber viele Fragezeichen", erklärte Brohl. Die CDU will zum Beispiel wissen, wie die Betriebskosten der Halle auf Dauer finanziert werden sollen. "Außerdem muss das Vorhaben seriös angepackt werden, damit es nicht zu einem Fass ohne Boden wird. Das kann sich Moers nicht leisten." Als eine "ausgezeichnete Idee" bezeichnete auch Udo Pieper (FDP) den Vorschlag. "Wir sehen darin einen Nutzeffekt für die Eissporthalle", erklärte der Politiker, der für die FDP im Kulturausschuss sitzt: "Es müssen ja dann auch die Toilettenanlagen für 2000 Zuschauer ertüchtigt werden. Man könnte also den Verbindungstrakt zur Eishalle wieder herstellen. Und davon könnten auch die Besucher der Eissporthalle profitieren", sagt Pieper auf RP-Anfrage.

Carmen Weist (SPD), Aufsichtsratsvorsitzende der Moers Kultur GmbH, zeigte sich vorsichtig zuversichtlich. "Wenn wir es schaffen, die Halle zu ertüchtigen, dann ist das gut für das Moers Festival." Der Standort am Solimare ist aus Sicht der SPD-Politikerin eine kostengünstige Alternative zum jetzigen im Freizeitpark. Im Standortwechsel sieht sie auch eine langfristige Perspektive, die derzeit hohen Infrastrukturkosten im Festivaletat zu senken, die jedes Jahr im Freizeitpark anstehen. Nicht nur das Moers Festival würde profitieren: "Auch fürs Comedy Art Festival stünde eine wetterfeste Halle zur Verfügung."

Gabriele Kaenders (Die Linke): "Wir sind erstaunt über die Pläne der Kultur GmbH, eine Million Euro in den Umbau der Halle zu investieren. Dies ist jetzt ein falsches Signal, wo in Moers aufgrund der Sparzwänge die Hälfte der städtischen Reinigungskräfte privatisiert und die Bürger mit Steuererhöhungen belastet werden. Auch die avisierten Landesmittel stammen aus Steuermitteln. Wie die Kultur GmbH die Differenz von 200 000 Euro mit eingesparten Infrastrukturkosten finanzieren möchte, ohne die Stadt zu belasten, bedarf noch einer näheren Erläuterung." Auch die Positionierung der Enni als Eigentümerin bleibe abzuwarten."

(RP)
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