Moers Peschkenhaus: Jetzt wird Richtfest gefeiert

Moers · Das älteste Moerser Bürgerhaus wird barrierefrei. Der Rohbau steht. Am Dienstag haben die Handwerker auf der Baustelle das Wort.

 Heinz-Adolf Janßen und Ulrich Ruthenkolk, Vorstand der Bürgeraktiengesellschaft, und Monika Jaklic vom Kunstverein freuen sich aufs Richtfest.

Heinz-Adolf Janßen und Ulrich Ruthenkolk, Vorstand der Bürgeraktiengesellschaft, und Monika Jaklic vom Kunstverein freuen sich aufs Richtfest.

Foto: kdi

Eines der größten Projekte bürgerschaftlichen Engagements in Moers befindet sich auf der Zielgeraden: Am nächsteln Dienstag, 18. Februar, feiern Bürgeraktiengesellschaft (AG) und Kunstverein mit den Handwerken Richtfest für den Anbau, der das älteste Bürgerhaus in der Stadt unter anderem barrierefrei machen wird. "Wir freuen uns über die große Resonanz, die wir auf die Einladungen zum Richtfest bekommen haben", betonten Hans-Adolf Janßen, Vorsitzender der Bürger-AG, und sein Stellvertreter Ulrich Ruthenkolk.

Beide sind froh, dass nach acht Jahren die Pläne auf der "engsten Baustelle" in Moers Realität werden. Das Peschkenhaus wird nicht nur im Innern saniert, im neuen Anbau entsteht auch ein behindertengerechter Zugang in die Kunstgalerie — mit einer Glasfassade zur Meerstraße und einer Brandwand zur südlichen Seite.

Dort werden ein neues Treppenhaus und ein Aufzug eingebaut, damit jede Etage des Gebäudes barrierefrei zu erreichen ist. Außerdem wird im Haus das neue Brandschutzkonzept umgesetzt, das neben notwendigen Fluchtwegen auch Rauchmelder im Gebäude vorsieht. Die Kosten belaufen sich auf 450 000 Euro. Mit 189 200 Euro unterstützt die NRW-Stiftung das bürgerschaftliche Projekt. Die Arbeiten haben im letzten Frühjahr mit dem Einbau der neuen Fenster begonnen, im Sommer folgte Abbruch des alten Anbaus.

Als die Baustelle freigelegt war, konnten die Arbeiten für die Gründung starten. "Wir hatten ursprünglich geplant, 24 Bohrpfähle bis zu 15 Meter tief in die Erde einzubringen, die die neue Betonplatte aufgrund der Bodenbeschaffenheit tragen sollten", berichtet Janßen. Am Ende waren es fünf Pfähle mehr, die zu Mehrkosten von 10 000 Euro führten.

"Das hat uns Zeit gekostet, auch weil die Statik neu berechnet werden musste", berichtet der Vorsitzende. Zu einer zeitlichen Verzögerung kam es vor Weihnachten: "Wir hätten nur noch sieben Arbeitstage benötigt, um den Rohbau schon Ende November fertiggestellt zu haben." Doch der Riesenkran musste für den Weihnachtsmarkt weichen. Die sechswöchige Pause wurde genutzt, um die Maßnahmen in dem historischen Gebäude voranzutreiben. Unter dem Dach wurde die alte Decke herausgeholt, im Keller die neue Fernwärme angeschlossen und ein neuer Lagerraum eingerichtet. Derzeit laufen die Sanitärarbeiten, die Elektroarbeiten wurden ausgeschrieben. Der Vorstand der Bürger-AG geht davon aus, dass in der ersten März-Woche der Fassadenbau beginnen kann. Das Haus bekommt eine neue Teeküche, der Eingangsbereich soll attraktiv gestaltet und die denkmalwerte Eingangstür aufgearbeitet werden.

Derweil plant Monika Jaklic, Geschäftsführerin des Kunstvereins, die ersten Ausstellungen. "Die Eröffnung soll im Sommer sein, aber wir wollen ab März, April das Haus für die Moerser öffnen." Drei Monate lang werden kleinere Veranstaltungen mit Kunst- und Kulturvereinen die Moerser auf das Peschkenhaus neugierig machen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort