Moers Pläne gegen das Verkehrs-Chaos in Schwafheim-Mitte

Moers · Auf dem Länglingsweg in Schwafheim herrscht an manchen Tagen Verkehr wie in einer Großstadt.

 Nichts geht mehr: Auf dem Edeka-Parkplatz am Moerser Länglingsweg staut sich der Verkehr, es gibt keinen sicheren Fußgängerüberweg.

Nichts geht mehr: Auf dem Edeka-Parkplatz am Moerser Länglingsweg staut sich der Verkehr, es gibt keinen sicheren Fußgängerüberweg.

Foto: Klaus Dieker

Auf dem Edeka-Parkplatz am Moerser Länglingsweg geht es nicht mehr vor und zurück. Der Parkplatz ist voll, trotzdem wollen Autofahrer aufs Gelände. Der Verkehr staut sich in Sekunden bis auf die Straße. Dort steuert gerade ein Bus die Haltestelle an. 20 Meter weiter schiebt eine Frau eine Rollstuhlfahrerin über die Straße.

"Besonders für alte Leute entstehen hier manchmal gefährliche Situationen", sagt Volker Blum (67), der ganz in der Nähe wohnt und hier oft seine Einkäufe erledigt. Eine andere Anwohnerin, die häufig mit ihrer 81 Jahre alten Mutter den Edeka-Markt besucht, bestätigt die Angaben: "Besonders am Freitag ist das hier die Hölle."

1986 war Blum an den Länglingsweg gezogen. Damals waren Sparkasse und Edeka-Markt noch vergleichsweise winzige Filialen. "Da vorne, glaube ich, war noch eine Wiese", sagt Blum. Inzwischen hat sich das Bild gründlich geändert. Der Länglingsweg ist inzwischen Schwafheims Haupt-Einkaufsstraße. Sparkasse und Edeka sind deutlich gewachsen. Zudem hat die Eröffnung eines neuen Gesundheitszentrums samt Apotheke und Restaurant für noch mehr an- und abfahrende Autos gesorgt. Die Wohnviertel ringsum haben sich weiter ausgedehnt. Schwafheim zählt zu den begehrtesten und teuersten Wohngebieten in der Stadt.

"Ja, es ist schon schön hier", sagt Blum. "Aber leider hat die verkehrliche Entwicklung mit der Entwicklung nicht Schritt gehalten." So gibt es keinen Fußgängerüberweg. Nur eine durch rot-weiß-gestreifte Warnbaken markierte Straßenverengung drosselt die Geschwindigkeit des Autoverkehrs.

"Sicher wird nicht gerast", sagt Blum, aber es wird flott gefahren." Zu flott, findet er. Deshalb hat er einen Brief an Bürgermeister Christoph Fleischhauer geschrieben und ihm die Situation geschildert. "Ich habe vorgeschlagen, Drempel wie in Holland einzubauen oder Schilde mit Tempo 10 km/h aufzuhängen", berichtet der Anlieger. Tatsächlich räumt die Stadt in ihrem Antwortschreiben ein, "dass auf dem Länglingsweg im Bereich des Nahversorgungszentrums eine deutlich erhöhte Anzahl an Fußgängerquerungen besteht". Doch während es zunächst noch hieß, dass "u.a. aufgrund der Zugehörigkeit zum Vorrangnetz sowie der Funktion als> Hauptsammelstraße (...) eine weitere Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit derzeit nicht vorgesehen" und ein Fußgängerüberweg problematisch sei, hat inzwischen im Rathaus offenbar ein Umdenken eingesetzt.

"An dieser Stelle wird ganz sicher etwas geschehen", teilte ein Sprecher der Stadt gestern mit. "Wahrscheinlich wird es eine weitere Verengung der Straße geben. Darüber hinaus wird derzeit geprüft, ob man dort Schilder mit der Tempobegrenzung 20 km/h aufhängen kann."

(RP)
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