Moers Politik will Pfandringe bis zum Ende des Jahres weiter testen lassen

Moers · Die Enni hat den bereits beendeten Test als nicht erfolgreich eingestuft. Der Ausschuss für Bürgeranträge plädiert dennoch für eine Verlängerung der Tests.

Nach einem Beschluss des Ausschusses für Bürgeranträge im September des vergangenen Jahres, testete die Enni sechs Monate lang an Papierkörben angebrachte Pfandringe, in denen leere Pfandflaschen von Passanten abgestellt werden sollten, um Pfandsammlern das Durchwühlen der Papierkörbe zu ersparen. An drei Standorten im Stadtgebiet wurden diese Pfandringe montiert, die Kosten lagen bei 145 Euro pro Stück.

Wie die Enni nun berichtet, führte diese Testphase jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis: "Nach Ablauf der Testphase müssen wir die Sinnhaftigkeit der Pfandringe in Abrede stellen. Von Beginn an fanden unsere Mitarbeiter regelmäßig Abfälle in den Halterungen." So hätten sich anstatt der gewünschten Inhalte vermehrt pfandfreie Flaschen und Dosen und Pappbecher in den Halterungen befunden.

Daher kommt die Enni zu dem Fazit, dass ein spürbarer Nutzen nicht erkennbar sei. "Vielmehr ist nicht auszuschließen, dass wir denjenigen, denen geholfen werden soll, schaden, da richtig abgestelltes Pfandgut nun einfach durch Dritte abgegriffen werden kann. Für unsere Mitarbeiter erhöht sich durch falsch abgestellte Behälter zusätzlich der Reinigungsaufwand. Wir empfehlen, den Versuch daher einzustellen."

Dieser Empfehlung wollte der Ausschuss für Bürgeranträge in seiner gestrigen Sitzung allerdings nicht nachkommen. Fraktionsübergreifend plädierten die Ausschussmitglieder dafür, die Testphase bis zum Jahresende fortzuführen. So argumentierte SPD-Mitglied Hartmut Hohmann: "Es dauert, bis sich solch eine Neuerung in den Köpfen festgesetzt hat. Die vier Monate bis zum Jahresende sollten wir uns jetzt noch gönnen."

Weiterhin wurde die Enni vom Ausschuss beauftragt, die Möglichkeit einer Aufnahme von Stromspartipps in den Umweltkalender zu prüfen. "Schließlich findet man dort auch Plätzchenrezepte", so CDU-Frau Gabriele Hemkens.

(RP)
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