Moers/Neukirchen-Vluyn Prozessauftakt: Mutmaßliche Einbrecherbande vor Gericht
Moers/Neukirchen-Vluyn · Vor der auswärtigen großen Jugendkammer muss sich seit gestern ein 20-Jähriger wegen einer Serie gewerbs- und bandenmäßiger Einbrüche verantworten. Zwischen Januar und November vergangenen Jahres soll der vorbestrafte Moerser mit weiteren Beteiligten in Häuser und Geschäftsräume eingedrungen sein, um Geld und Wertsachen zu stehlen.
Er soll einer der Haupttäter sein, der Mittäter soll die Wertsachen in Pfandhäusern versetzt haben. Auch eine junge Mutter aus Moers ist angeklagt, sie soll bei einer der Taten Komplizin gewesen sein. Auch die 20-Jährige ist bereits aufgefallen.
Sogar die Planung richtig großer Coups gab es - wenn auch nicht immer erfolgreich. So beispielsweise beim Versuch, über ein Nebengebäude in eine Spielhalle auf der Homberger Straße einzudringen. Laut Staatsanwaltschaft hatte die Bande es auf einen Geldwechsler abgesehen, in dem sie mehr als 50 000 Euro vermuteten. Die Mitglieder sollen in die anliegende Pizzeria eingestiegen sein, um von dort aus die Wand zur Spielhalle aufzustemmen. Dort fanden sie allerdings eine Küchenzeile mit Edelstahlgeräten vor. Ein Versuch, dennoch mit dem Vorschlaghammer die Wand zu beschädigen, schlug fehlt. Statt der erwarteten vielen Tausender aus der Spielhalle mussten sich die Täter schließlich mit 100 Euro aus der Pizzeria zufrieden geben.
In einem anderen Fall soll die Angeklagte geholfen haben, in ein Haus in Meerfeld einzudringen. Sie habe den Schlüssel besorgt und die Bewohnerin weggelockt, damit die Bande freie Bahn hat. Bargeld, Schmuck und Wertsachen von etwa 20 000 Euro wurden gestohlen. Der 20-Jährige soll danach die Tür eingetreten haben, um Spuren zu verwischen. In anderen Fällen waren hochwertige Autos entwendet und Tresore aus den Wänden gerissen worden.
Zum Prozessauftakt ging es nach Verlesung der Anklageschrift erst einmal um die Lebensläufe der Angeklagten. Der junge Mann ist bereits gerichtsbekannt. Der Prozess wird fortgesetzt.
